§ 60. Ableitung der Grundformeln.
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Ist P y _ Standpunkt, P ? Zielpunkt, so muß die Zentrierungs
reduktion x positiv oder negativ an den in P x beobachteten
Richtungswinkel angebracht werden, je nachdem der Rich
tung nach dem Zielpunkt ein größerer oder kleinerer Richtungs
winkel zugehört als der Richtung nach dem Zentrum, oder
je nachdem im Zielpunkte P 2 das Zentrum P 0 den größeren
oder kleineren Richtungswinkel hat, als P*.
Ist Pi Standpunkt, P* Zielpunkt, so wird an die in P,
beobachtete Richtung die Reduktion x mit positivem oder
negativem Zeichen angebracht, je nachdem der Richtungs
winkel von PiP x kleiner oder größer ist, als für die Rich
tung PiP 0 nach dem Zentrum.
In manchen Fällen darf das Dreieck P 0 PP K nicht mehr
als ebenes betrachtet werden. Es hängt dies von der ge
forderten Genauigkeit ab und von dem Flächeninhalt des
Dreiecks, dessen Größe über die Zulässigkeit der Annahme
eines ebenen Dreiecks entscheidet (vgl. § 66).
Kapitel XI.
Photogrammetrie.
§ 60. Ableitung der Grundformeln.
An die Methoden der Punktbestimmung durch Rich
tungen, das Vorwärts- und Rückwärtseinschneiden, schließt
sich naturgemäß die Photogrammetrie an, bei der an Stelle
des Theodoliten oder des hier nicht berücksichtigten Meß
tisches der photographische Aufnahmeapparat tritt.
Durch die Photographie entsteht auf der lichtempfind
lichen Platte ein perspektivisches Bild, dessen einzelne
Punkte durch Strahlen mit den Punkten des Originals ver
bunden vorgestellt werden können, die durch den optischen
Mittelpunkt des Objektivs gehen. Genauer muß man zwei
Strahlenbüschel mit parallelen Strahlen voraussetzen, deren
Zentren die beiden Knotenpunkte des Objektivlinsensystems
sind; nur bei der Lochkamera ist, abgesehen von den Beugungs
erscheinungen, die einfachere Vorstellung der zusammen
fallenden Mittelpunkte der Strahlenbüschel die richtige.