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Fig. 5., leicht gefunden werden; es kommt nur darauf an,
den Höhenunterschied zu bestimmen, und das gefchieht, in
dem man den Abstand der Horizontalen aus dem Plane,
wo der Böschungwinkel bekannt ist, mit dem Zirkel faßt
und den einen Fuß desselben auf den Gradabtheilungstrich
des bekannten Winkels, im Böschungmaßstabe, so stellt, daß
der andere Fuß die Senkrechte erreicht; der Abstand des
ersteren Fußes von der Horizontale ist die gesuchte Höhe
der Bcrgschichte, nachdem dieser bekannt ist, geschieht die
Auszeichnung wie schon beschrieben ist.
In dem Maße, wie das Auge und die Hand durch
das Zeichnen der Modelle immer mehr sich bilden, wird
die Menge der Horizontalen vermindert, bis man sie end
lich ganz entbehren und den Berg, bloß in dem Netze sei
ner Umgrenzung-, Kanten- und Schluchten-Linien, richtig
zeichnen kann.
In je größerem Maßstabe die Bergmodelle, und in
je kleinerem die topographischen Zeichnungen davon gemacht
werden, um so mehr wird dadurch die Bildung des Auges
befördert. Bei der Vergleichung der Zeichnung von einem
und demselben Modell in verschiedenen Maßstäben, wird
man sich nach dem Augenschein überzeugen, daß diese Zeich
nungart für jeden topographischen Maßstab paßt, und daß
die Zeichnungen von einem und demselben Berge, wenn sie
sonst richtig ausgeführt, unter einander ähnlich sind.
Wenn die Zeichnung der modellirten einzelnen Berge
eingeübt ist, werden zusammengesetzte Berggruppen model-
lirt, und zwar von hügeligen, bergigen und hochgebirgigen
Gegenden; die Zeichnung eines jeden Berges der Gruppe
wird nach der Reihe vom Höhern. zum Tiefern so ausge
führt, wie bei den einzelnen Bergen beschrieben ist.