Full text: Die Lehre der Situation-Zeichnung oder Anweisung zum richtigen Erkennen und genauen Abbilden der Erd-Oberfläche (1. Theil)

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werden bloß die Einfaßlinien gezogen und ihre etwanige Be 
setzung mit Bäumen oder Steinen angegeben. Bei Zeich 
nungen im kleinsten topographischen Maßstabe wird man 
die großen Straßen nicht mit mehrern, sondern nur mit 
einer Linie ausziehen können, hier laßt sich dann ihre Größe 
bloß durch die Stärke dieser.Linie andeuten; nur aufge 
dämmte und mit Gräben eingefaßte Straßen wird man 
mit zwei Linien bezeichnen dürfen. 
Grenzzeichen, wenn sie auf dem Boden als blei 
bende Gegenstände liegen, werden durch Bilder, die ihnen 
so viel als möglich ähnlich sehn, bezeichnet; keinesweges 
aber die eingebildeten Grenzlinien und andere, verschiedene 
Gerechtsamen andeutende, Sinnbilder dürfen in der topo 
graphischen Charte anders als mit Farben eingetragen wer 
den. Hierunter gehört auch der Postenlauf auf den verschie 
denen Straßen. Posisiraßen haben also keine bestehende Aus 
zeichnung; einmal liegt ein Postenweg auf einer kleinen 
Markrstraße, ein andermal auf einer großen Landstraße. 
Posthäuser, Postfäulen und Tafeln, die wirklich auf dem 
Boden stehen, verrathen übrigens den Lauf der Posten. 
§. 26. 
Das Kopiren und Beschreiben der Charten und Plane. 
Wenn man alle einzelne Gegenstände des Bodens ken 
nen und zeichnen gelernt hat, geht man zum Kopiren rich 
tiger Plane und topographischer Charten von den verschie 
denartigsten Gegenden über, wobei man zugleich zu erklären 
sucht, warum jeder Gegenstand in seiner Größe, Beschaffen 
heit, Form und Lage so da ist,' wie er da ist. Bei dieser 
Erklärung folgt man der Ordnung, in welcher die Dinge 
entstanden sind, beim Kopiren aber zeichnet man die Ge 
genstände, wie sie einander decken; wo dann die zuletzt ent 
standenen Bauwerke zuerst an die Reihe kommen. Die leich 
teste und anwendbarste Art, einen Plan oder eine Charte zu 
kopiren, ist die, mittels eines darauf gelegten Netzes von
	        
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