Full text: Die Lehre der Situation-Zeichnung oder Anweisung zum richtigen Erkennen und genauen Abbilden der Erd-Oberfläche (1. Theil)

/ 
70 
gleichen Quadraten. Diese Art übt das Auge im Schätzen 
der Größen und der Verhältnisse, geht schnell von statten, 
fordert keine andern Werkzeuge, als die bei der topographi 
schen Zeichnungart üblichen, ist bei allen Originalen an 
wendbar, selbst wenn sie auf Tafeln geklebt oder unter Glas 
gesetzt wären; sie erlaubt die Herstellung der Kopie in jedem 
Maßstabe, sey er dem des Originals gleich, oder größer oder 
kleiner. In das Netz von Quadraten werden 1) alle Stra 
ßen, Wege und andere Bauwerke eingetragen und ausge 
zeichnet, 2) die Gewässer mit der Beschaffenheit des Bo 
dens, 3) die Unebenheiten des Bodens, und 4) die Be 
pflanzung; dann folgt die Einfassung, Zeichnung des Maß 
stabes und der Orientirung, und zuletzt die Beschreibung. 
Bei der Aufschrift der topographischen Zeichnungen 
hat bis jetzt ebenfalls die bloße Willkühr geherrscht. Die 
Kommission, von welcher das iVIemorial topographique 
No. 5. Nachricht gibt, hat die Beschreibung auf Grund 
sätze zurückführen wollen, aber keine andere gefunden, als 
gute Muster, den Geschmack und die Uebung; sie hat die 
Größe der Schrift dem Maßstabe, der in der Zeichnung 
herrscht, anzueignen gesucht, geht aber davon ab, wo das 
Auge durch fühlbare Zwecklosigkeit beleidigt würde. Die 
Schriftarten, die bis jetzt bei Aufschriften im Gebrauch ge 
wesen sind, und auch im Gebrauch bleiben werden, sind 
1) die Kapital-Schrift, aufrecht und schief, 2) die römische 
oder Rundschrift, aufrecht und schief, 3) die italische und 
englische Kursiv-Schrift, beide schief, und 4) die aufrechte 
Batarde oder Mönchschrift. Von diesen Schriften enthal 
ten das Memorial topographique und die, vom topo 
graphischen Bureau zu München herausgegebenen Blätter, 
vorzüglich aber die von Iäck in Berlin gestochenen Char 
ten, die beßten Muster. Diese Schriftarten angenommen, 
däucht mir, die Natur der Dinge schreibe uns folgende Ge 
setze vor: Die Art der Schrift wird durch die Natur der 
Gegenstände und ihr allgemeines und bleibendes Interesse
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.