Full text: Die Lehre der Situation-Zeichnung oder Anweisung zum richtigen Erkennen und genauen Abbilden der Erd-Oberfläche (1. Theil)

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spruch und Zweifel ergibt, so ist entweder die Charte ein 
ganz richtiges Bild vom Boden, oder sie ist eine Dichtung 
des vollkommensten Terrainkenners; das erstere ist höchst 
wahrscheinlich, weil wenig Kunst dazu gehört, die Natur 
getreu zu messen und zu zeichnen; das letztere ist eben so 
unwahrscheinlich, weil eine vollkommene Wissenschaft und 
viel Kunst dazu gehört, um ein solches Chartenbild zu er 
dichten. 
Wir wollen die Anwendung einer historischen und ra 
tionalen Prüfung nunmehr auf die gepriesenste topographische 
Charte, die es dermalen gibt, auf die von Wesiphalen vom 
General von Lecoq, versuchen. Man muß diese Charte als 
das vollkommenste deutsche Kunstprodukt in dieser Art an 
nehmen, denn die Umstände, unter welchen sie entstand und 
zu Anfange erschien, waren die vorcheilhaftcsten, die es 
jemals gegeben hat und geben konnte; sie sind aus des 
Herrn v. Zach monatlicher Korrespondenz vom Jahre 1803 
bekannt. Der berühmte und gelehrte preußische General 
von Lecoq dirigirte die Arbeit und besorgte die trigonome 
trische Grundlage des Ganzen selbst. Die wissenschaftlich 
sten, gelehrtesten Offiziere des K. Preußischen Generalstabes 
führten die Aufnahme des Bodens, wie im August-Stück 
der monatlichen Korrespondenz von 1803 gesagt ist, mit 
größter Genauigkeit aus, theils mit dem Meßtisch, 
theils mit der Boussole und durch Abschreiten (wahrschein 
lich nach der Parallelmethode, welche der Herr von Müff- 
ling, einer der Mitarbeiter, in seinem Schreiben an den 
Gen. v. Lecoq, Monatl. Korresp. Zr Bd. S. 151., erwähnt), 
und setzten ihre Namen darunter; der Inspektor der König!. 
Plankammer in Berlin besorgte den Stich und Abdruck der 
Platten, alles auf Kosten Sr. Maj. des Königs von Preu 
ßen. Unter solchen Umständen konnten schlechte Kupferste 
cher, eigensinnige, karge Buchhändler, Mangel an Zeit und 
Geld, und andere böse Einflüsse, auf diese Charte nicht wir 
ken. Gleich nach der Erscheinung der ersten Blätter kam
	        
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