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Bodens in den Planen von Pirmasens, wie in der West-
phälischen Charte, für den Uneingeweihten ein Räthsel.
Trügt indeß der Anschein nicht, so ist es die alte franzö-
fische kämm- oder terrassenförmige Manier, die bloß auf
ein blindes Gefühl basirt ist, welche Herr v. Lecoq anwen
det. Denn versuchen wir irgend eine der von Preußischen
Ingenieuren erfundenen Skalen auf diese Charte anzuwen
den, so siehet man sogleich, daß weder die «förmigen
Striche des Herrn von Brixen, noch die abwechselnd punk-
tirten und stäten Striche des Herrn Schneider, noch die
gemengten dünnen und dicken Kreuz- und Quer-Striche
des Herrn Schinert darauf passen. Ob die Meinertsche
oder v. Humbertsche Skale darauf paßt, kann man erpro
ben, wenn man einige Profile danach aufträgt; nach sol
cher würde der Berg östlich von Cosfeld, so wie der bei
Natrup, an 900 Rheinische Fuß Höhe über die Ebene an
ihrem Fuße und bei Cosfeld, und mehr noch über die bei
Münster gewinnen. Diese Berge können aber nur den zehn
ten Theil so hoch seyn, wenn der Gesichtsiral des Herrn
v. Lecoq zwischen den Thürmen von Münster und Cosfeld,
den die Uebersicht des trigonometrischen Netzes von der
Charte, im September-Stück der monatlichen Korrespon
denz von 1803, als Dreieckseite darstellt, nicht unterbrochen
werden sollte. Folglich ist die Meinertsche und von Hum
bertsche Skale nicht der Schlüssel zur Bergzeichnung in die
ser Charte. Gegen den Grund von der Gesichtlinie her
genommen, könnte man indeß einwenden, daß Herr von
Lecoq wohl über höhere Berge, nämlich über das Gebirge
von Bergholzhausen und Bergkirchen, zwischen den Thür
men von Minden und Münster, Hannover und Hameln,
Hannover und Minden, Minden und Hameln, Münster und
Osnabrück rc., hinweggesehen habe, wie die ausgezogenen
Dreieckseiten auf der Uebersichtcharte zeigen; aber diese Li
nien sind höchstwahrscheinlich Stichfehler. Fand doch die
ser Trigonometer, nach S. 142. August-Stück der monatl.