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bezeichnet seyn sollten, es aber nicht sind. Auf der Charte
von Münster siehet man die Bäche an den Bergabhängen
meistens in trockenen Heide-Plänen oder Schluchten entste
hen und zwischen trockenen Ufern fortlaufen; selten haben
sie Wiesen-Ufer wie bei Münster und Stift Hohenholt.
Wenn zwei Flüsse in einer Pläne entspringen, so laufen sie
beide nach der Abdachung der Pläne hin, nicht aber in ent
gegengesetzter Richtung, wie auf der Charte zwischen Borch-
horst, Nordwalde und dem Kanäle, ferner um Amelbühren,
Senden und Davensberg. Wo Flüsse oder Bäche in sol
chen entgegengesetzten Richtungen abfließen, ist nothwendig
der dazwischen liegende Boden hügelig oder bergig. Auf
der Charte fließt der unbenannte Bach von Amelbühren,
Haus Haselhof, Davensberg, der zunehmenden ungemeinen
Stärke nach zu urtheilen, zur Lippe ab, der Generalcharte
nach aber zur Ems. Die 13te Sektion läßt ihn auch,
unter dem Namen Emmerbach, als ein sehr schwaches Bä
che! in die Werfe und mit dieser zur Ems fließen.
Wo in bergigen Gegenden Mühlen oder andere Ma
schinen an den Flüssen liegen, da sind diese Flüsse mittels
Wehrdämme aufgestauet und von da besondere Fließ-Grä
ben zur Maschine abgeleitet, aus deren Länge und Lage der
Militair den Fall der Flüsse, ihren Wasserreichthum, die
Beschaffenheit des Bettes und der Ufer rc. beurtheilen kann;
diese Dinge zeigt die Charte nicht, und man weiß nicht,
ob eine Theilung des Flusses, wo sie gezeichnet ist, natür
lich oder künstlich bewirkt, und welches im letzter» Falle der
wahre Lauf des Flusses ist, wie bei Motteln und Langen
horst. Bei Ansum theilt sich in der Charte ein Bach und
umfließt einen beträchtlichen Berg; bei Haus-Lette theilt
sich eilt anderer Bach und umfließt in zwei Armen auf eine
Meile weit beträchtliche Berge, was in der Natur unmög
lich ist; indeß erräth man hier allenfalls wegen der Müh
len, daß der eine ein Zweig, von Haus-Lette bis hinter
Meerveld ein künstlich abgeleiteter Graben ist. Auf der