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ftr und Höfe in der Heide, ohne alles Feld und ohne alle
Wiesen, gleichwohl in der tiefen Ebene gelegen, die von
einem Scedamme gedeckt ist. Im niedern Jever-Lande
hingegen sind bei allen Höfen kleine Feld - und Wiesenplätze
von Hecken eingeschlossen ohne Heideplatze. Im Harlinger-
Lande nur um einige Dörfer Felder, durch Furchcnzüge, nach
der Erklärung des Tableaus, bezeichnet. Im Jever-Lande
kein Baum in dem ganzen Striche, der mit einzelnen Hö
fen bedeckt ist; im Harlinger- Lande fast überall um die
Höfe Baumgruppen. Dort viele Entwässerung-Gräben hin
ter den Seedämmen, hier nicht einer. In Ostfriesland
keine Wiesen, außer bei dem Dorfe Burlage auf der V.
Sektion, überall wenig, und z. B. um Emden herum in
einem Kreis von 2 Meilen kein Feld; wenig Hecken und
Bewässerung-Gräben, wenig Wege, mehrere Dörfer ohne
allen Zugang, z. B. Böne, Tichelwerk, Mühlenwart, We-
nigermohr, St. Georgenwald rc. Ganz anders siehet das
Oldenburgifche aus, viele Wiesen, alle mit Hecken umfaßt,
so auch die Felder, Moore und Heiden; hier siehet man
sogar Wiesen zwischen dem See, der Weser und dem See-
damme. Doch der Theil des Oldenburgischen zwischen der
Weser und Jahde ist in einem andern Style gezeichnet,
Dörfer und Höfe ohne Feld und Wiesen, viele zwecklose
Wege rc. Im Obermünsterschen viele Bäche und wenig
Wiesen. Bei Bremen, Heger in der Weser mit Wiese be
deckt, wo nur Sand liegen kann. Und so hat jedes Land
sein Eigenthümliches, was den Terrainkenner in Verwun
derung, und den Militair in Verlegenheit setzt, allen aber
beweiset, daß unsere gelehrten Chartenmacher die nützliche
Bezeichnung des Details vom Lande ihren astronomisch
trigonometrischen Grillen aufopfern.
Das ist nun die Charte, von welcher die schon erwähnte
Anzeige in den Allgemeinen geographischen Ephemeriden,
August-Stück 1805, S. 492. rc., sagt: daß sie sich durch
innern Werth und äußere Eleganz (die den Nichtkenner