Haide, ein unstillbares Nasenbluten an den Rand
des Grabes; und auf einem Teiche bei Luckau war
derselbe, aus einem Kahne stürzend, bereits versun
ken, als sein Begleiter, ein Herr von Rackel, Leh
manns auftauchende Hand erfaßte und damit eine
künftige Zierde des Vaterlandes rettete.
Entfernt von allen Bildemitteln, wanderte das
Kind täglich eine Stunde weit, nach Klasdorf, zur
Schule, die der dortige Schmid hielt; ein starker,
eifriger Ludi-Magister, der die Studiosen unter
weilen mit Hammerschlag polirte. Lehmann dankte
demselben die schöne Handschrift, welche ihn spä-
terhin von der Schildwache erlös'te und die erste
Sprosse seiner Ehrenleitcr ward.
Des Knaben zweiter Lehrer, der Baruthische
Kantor, bei dem er Musik trieb, nahm, statt des
Honorars, mit einem Kruge frischen Wassers aus
dem Mühlquelle fürlieb, das ihm jener, Tag für
Tag, mitbrachte. Wahrscheinlich fand der Wasser
träger dort die unterrichtenden Bücher, mit denen
er sich, als beiläufiger Kuhhirt des Vaters, auf
der Weide beschäftigte; deren Inhalt seinen Genius
weckte und das Verlangen nach hellerem Licht und
höheren Zielen in dem Wißbegierigen aufregte und
kräftigte.
Lehmann, der Mühlknappe, ein blühender,
wohl - und hochgestalteter Jüngling, ward jetzt zum
Gegenstände für die Werber, welche damals die
Maßgerechten der untern Stände, oft unter allerlei
Verkleidungen, beschlichen, überfielen und nach dem
Standquartiere schleppten. — Dem Waffenstand ab
geneigt, in dem der Freisinnige zu jener Zeit nur