Full text: Die Lehre der Situation-Zeichnung oder Anweisung zum richtigen Erkennen und genauen Abbilden der Erd-Oberfläche (1. Theil)

Zwang und Plagen zu finden glaubte, auch, bei 
dem Mangel an Mitteln und adeliger Abkunft, jede 
Aussicht auf eine bessere Zukunft erschwert fah, 
suchte er den Schutz eines nahen, begüterten Vor 
nehmen nach, der ihn auch in Gnaden zum Schrei 
ber ernannte. — Aber, verlasset Euch nicht auf 
Menschen! auch dieser gehörte zu den Wandelbaren. 
Wir wissen nicht, ob Lehmanns dreiste Offenheit 
den Schutzhcrrn verfeindet, oder irgend eine einge 
tretene Rücksicht denselben umgestimmt habe, und 
nur soviel, daß er den treusteißigen Scribenten preis 
gab, als dieser eines Sonntags, zum Genusse des 
Abendmahles, mit der Schwester nach Baruth ging 
und vier Vermummte ihn im Walde anfielen, ge 
waltigen und nach Luckau entführten. Lob sey dem 
Grobschmid! Die gefällige, korrekte Handschrift 
machte schon den Rekruten zur Respekt-Person. 
Der Unteroffizier, mit welchem Lehmann die erste 
Wache that, sollte, Kraft seines Amtes, den Rap 
port fertigen, war jedoch der Fuchtel mächtiger als 
der Feder, und fragte deshalb in der Drangsal die 
Soldaten, ob kein Gelehrter unter ihnen sey? da 
half ihm Lehmann aus der Noth, er fertigte einen 
Wachzettel, bei dessen Anblicke stch der Hauptmann 
zu dem Besitze des Geschickten Glück wünschte und 
ihn alsbald zum Compagnie - Schreiber erhöhete. 
Dieser warf sich nun, fast unberathcn, aber von 
dem Geiste getrieben, mit brünstigem Eifer auf das 
Fach, in dem er späterhin erfinderisch vorleuchtete, 
und brachte eö daneben, von seiner Brauchbarkeit 
und dem unsträflichen Wandel empfohlen, nach Jahr 
und Tagen zum Korporal, ja, nach fünf Jahren
	        
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