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zum Fourier. Jetzt rückte das Regiment (damals
Sachsen-Gotha) nach Dresden, wo Lehmannen,
auf fein Anbringen, die Benutzung des Unterrichts
in einer Kriegschute vergönnt ward, welcher da
mals der rühmlich bekannte Hauptmann Backenberg
vorstand.
Um das Maß seiner Einsicht und Urtheilökraft
im topographischen Fache zu prüfen, schickte ihn ge
dachter Lehrer, mit einem fehlervollen Plane der
nördlichen Umgebung Dresdens, nach der Bocks-
dorfer Höhe, damit er sic jener vergleiche und die
etwanigen Abweichungen rüge und bemerke. Leh
mann kam zurück, er händigte jenem den umgeschaf-
fcnen, von Strichen seiner Blcifeder durchkreuzten
Riß wieder ein, gewann, mittels dieser sprechenden
Beglaubigung, die hohe Achtung des Hauptmanns
und eine feurige Ernpfchlung an den würdigen Ge
neral von Langenau, den eifrigen Schätzer der Wis
senschaft, welcher ihn sofort als Sergeanten in fein
Regiment versetzte und mit Vermessungen beschäf
tigte. Lehmann sollte nun zum Offizier ernannt und
ihm die Leitung einer in demselben zu errichtenden
Bilde-Anstalt übertragen werden, aber er mußte
diese ehrende Begünstigung von der Hand weisen,
da es ihm an dem nöthigen Gelde gebrach, sich das
Heergerath anzuschaffen und als überzähliger Lieute
nant auf feine Kosten zu leben. Vackenberg that
indeß, was an ihm war, das glanzende Talent des
jungen Mannes auszubilden, der seinen Meister bald
genug übertraf, den Meßtisch späterhin mit neuen,
wesentlichen Hülfmitteln bereicherte und die Situa
tion-Zeichnung, in welcher bis dahin nur empirisch