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wer diese Bogen aufmerksam durchliefet, wird mich recht
fertigen, denn er findet die Grundlagen zu alle dem, was
fehlt, und kann darauf, mit Selbstdenkeu, sicher fortbauen.
Ueberhaupt habe ich mehr dem Urtheile als der mechani
schen Kunstanlage meiner Leser zu Hülfe kommen wollen.
Ich habe nicht bloß für den Militair schreiben wol
len; denn mir baucht, auch der Naturforscher im Allge
meinen, der Staatswirth, der Berg- und Forst-Mann,
der Land- und Wasser-Baumeister, der Unternehmer gro
ßer Fabriken, und selbst der größere Landwirth bedarf die
ser hier entwickelten Kenntnisse als Hülfmittel; denn über
haupt beruht ja der irdische und geistige Wohlstand unser
Aller, als Menschen und Staatsbürger, auf der richti
gen Erkenntniß und klugen Benutzung der Erd
oberfläche.
Unter richtiger Erkenntniß aber verstehe ich: daß wir
den Bau und alle Eigenschaften der natürlichen' und künst
lich gebildeten Gegenstände, sowohl im Einzelnen als in
der Zusammenstellung mit andern, zu irgend einem Gan-
zen, im Kleinen wie im Großen, nach Ursache und Wir
kung, soviel uns möglich ist, einsehen, und von dem Einen
auf das Andere zu schließen wissen. Wenig nützt uns die
todte historische Kenntniß von den Dingen; die Kenntniß
von der thätigen Wechselwirkung unter denselb-n ist es,
was uns in die Natur eingreifen und solche so leiten und
gebrauchen lehrt, wie es scheint, daß der Schöpfer dieser
Welt zur Absicht hatte, daß wir es thun sollen.
Um über die Erdoberfläche solche fruchtbare Betrach
tungen anzustellen, stehen wir aber auf dieser Fläche selbst
in einem tiefen Standpunkte, der zu wenig Umsicht gestat
tet. Man steigt indeß auf Bäume und Berge und wünscht
nur um so mehr, mit dem Adler auffliegen zu können, um
die Landstrecken von oben herab so anzusehen, daß alle Ge
genstände sich, bei der Vortheilhaftesten Beleuchtung, in
ihrer verhältnißmäßigen Größe und in ihrer wahren Gestalt
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