Full text: Die Lehre der Situation-Zeichnung oder Anweisung zum richtigen Erkennen und genauen Abbilden der Erd-Oberfläche (1. Theil)

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nun die Größe des Neigewinkels der schiefen 
Fläche aus der Stärke der Beleuchtung ermes 
sen, denn je größer der Flächenwinkel, das ist, der Ab 
hang eines Berges ist, desto schwächer ist die Beleuchtung, 
je flacher hingegen, desto stärker. Die Stärke der senkrech 
ten Beleuchtung, das ist, die Menge des Lichts, das auf 
die schiefe Fläche fällt, verhält sich bei den verschiedenen 
Flächenwinkeln, wie der Cosinus dieser Winkel. 
Erläuterung des Herausgebers: Wenn der Win 
kel hca—cl Figur I. Tab. XIX. und der Win 
kel gca = /3 zwei an Größe verschiedene Flächen 
winkel sind, so ist b e— ic der Cosinus von cl und 
gf=kc der Cosinus von ß. Die Menge der 
senkrecht auf die schiefe Fläche bc oder gc fallen 
den Lichtstraleu ist der auf die horizontalen Flä 
chen be oder gf fallenden Menge gleich. Die Be 
leuchtungen dieser beiden Flächen verhalten sich dem 
nach wie be : gf, das ist, wie der Cosinus von cl 
zum Cosinus von /3, oder wie die Cosinus der 
Neigewinkel. F. 
Bei der senkrechten Beleuchtung kann das senkrecht 
sehende Auge nicht unterscheiden, welche Theile der schiefen 
Fläche höher oder tiefer sind, was ein Kegel oder Trichter 
ist, was Berge oder Gründe, Dämme oder Graben sind. 
Hier muß die allgemeine Kenntniß der Gegenstände ent 
scheiden, und sie entscheidet leicht; denn da des Wassers 
Abflußlinien von den höchsten Punkten der Berge in den 
Abfalllinien der Flächen nach allen Seiten, gleichsam wie 
die Stralcn eines Sternes, ausfließen, in den Mulden und 
Schluchten aber zusammenfallen, und auf der Sohle der 
selben, wie in den Thälern, nach immer tiefern Punkten 
fortgehen. Da ferner das Wasser in den kesselförmigen Grä 
ben oder Gründen stehen bleiben und See'n bilden würde, 
so müssen die trockenen Orte, welche in der Zeichnung von 
einer zusammenhangenden schiefen Fläche ganz umgeben
	        
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