37
nun die Größe des Neigewinkels der schiefen
Fläche aus der Stärke der Beleuchtung ermes
sen, denn je größer der Flächenwinkel, das ist, der Ab
hang eines Berges ist, desto schwächer ist die Beleuchtung,
je flacher hingegen, desto stärker. Die Stärke der senkrech
ten Beleuchtung, das ist, die Menge des Lichts, das auf
die schiefe Fläche fällt, verhält sich bei den verschiedenen
Flächenwinkeln, wie der Cosinus dieser Winkel.
Erläuterung des Herausgebers: Wenn der Win
kel hca—cl Figur I. Tab. XIX. und der Win
kel gca = /3 zwei an Größe verschiedene Flächen
winkel sind, so ist b e— ic der Cosinus von cl und
gf=kc der Cosinus von ß. Die Menge der
senkrecht auf die schiefe Fläche bc oder gc fallen
den Lichtstraleu ist der auf die horizontalen Flä
chen be oder gf fallenden Menge gleich. Die Be
leuchtungen dieser beiden Flächen verhalten sich dem
nach wie be : gf, das ist, wie der Cosinus von cl
zum Cosinus von /3, oder wie die Cosinus der
Neigewinkel. F.
Bei der senkrechten Beleuchtung kann das senkrecht
sehende Auge nicht unterscheiden, welche Theile der schiefen
Fläche höher oder tiefer sind, was ein Kegel oder Trichter
ist, was Berge oder Gründe, Dämme oder Graben sind.
Hier muß die allgemeine Kenntniß der Gegenstände ent
scheiden, und sie entscheidet leicht; denn da des Wassers
Abflußlinien von den höchsten Punkten der Berge in den
Abfalllinien der Flächen nach allen Seiten, gleichsam wie
die Stralcn eines Sternes, ausfließen, in den Mulden und
Schluchten aber zusammenfallen, und auf der Sohle der
selben, wie in den Thälern, nach immer tiefern Punkten
fortgehen. Da ferner das Wasser in den kesselförmigen Grä
ben oder Gründen stehen bleiben und See'n bilden würde,
so müssen die trockenen Orte, welche in der Zeichnung von
einer zusammenhangenden schiefen Fläche ganz umgeben