Full text: Anleitung zum vortheilhaften und zweckmäßigen Gebrauche des Meßtisches, aus einer Reihe praktischer Erfahrungen begleitet und entworfen (2. Teil)

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scher Charten und Plane im ersten Theile dieses Werks im 
Allgemeinen gesagt worden ist. 
35. 
Ueber das Aufnehmen mit dem Meßtische bei Rekogiioszi, 
rungen, Gefechten und Belagerungen. 
Bei Rekognoszirungen ist es sehr nothwendig, die Ent 
fernungen schnell und richtig zu messen, um die kürzesten 
und zweckmäßigsten Kolonnenwege, die Formirungplätze und 
Angriffpunkte zu bestimmen, den Artilleristen die Stel 
len für die Batterien anzuweisen, und zugleich für die er 
sten Schüsse ein sicheres Maß der Schußweiten zu geben. 
Bei uns Deutschen, wo der Offizier durch das Studium 
der Kriegswissenschaften auf der Stube immer kurzsichtiger 
und unbekannter mit dem Boden im Allgemeinen wird, auf 
dem er dereinst seine Kriegskunst ausüben soll, wird dies 
Bedürfniß der Meßlunsi täglich dringender. Die Artilleri 
sten lernen mit großer Anstrengung auf dem Wege der hö 
her« Mathematik die Kräfte und die Bahnen der abgeschos 
senen und geworfenen Kugeln berechnen; aber wo es zum 
Treffen kommt, da fehlen ihnen oftmals die Kenntnisse der 
Entfernungen, die wenige richtig, leicht und schnell zu mes 
sen wissen, es fehlt ihnen vielleicht auch die Kenntniß von 
der Wirksamkeit der Schüsse auf dem mannigfaltig abge- 
böfchten Boden, dessen Form sie niemals zu messen und 
zu schätzen versucht haben. 
Man übe aber einen geschickten Aufnehmer mit dem 
Meßtische so, daß er und sein Gehülfe den Meßtisch schnell 
zu handhaben wissen, daß sie nämlich damit geschwind vom 
Pferde absteigen, das Werkzeug aufstellen, damit arbeiten, 
es wieder aufheben, zusammenlegen und sich zu Pferde 
setzen können. So wird ein solcher Ingenieur, auf Re« 
kognoszirung mit dem Auftrage gesandt, die militairische 
Lage des Gegners und des vorliegenden Bodens zu würdi 
gen, die Angriffpunkte zu bestimmen, der Artillerie ihre
	        
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