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Besichtigungen auf Fußreisen lernt der Soldat nicht bloß
die Gegend, die eben vor ihm liegt, kennen, sondern er lernt
jede Gegend im Allgemeinen mit einem Blick schnell auf-
fassen. Durch das Ausfragen aber lernt er die schwere
Kunst des Fragens und Antwortens so, daß er in den we
nigsten Worten den nothwendigsten und meisten Inhalt be
kommt, daß dieser Inhalt zusammenhängt und ein Ganzes
macht, dessen Richtigkeit durch eingeschobene Fragen erprüst
ist. Er lernt die Fragen so stellen, daß der Befragte aus
der Reihe derselben und aus den Geberden des Fragenden
durchaus die wahre Absicht desselben nicht errathen könne,
sondern eine ganz andere, die man wünscht, errathen müsse;
bei alledem aber wird er doch die Grundsätze der soldati
schen Ehrlichkeit befolgen, das heißt, er wird nicht lügen,
nichts weiß machen, nicht drohen, nicht prahlen, nicht be
stechen.
Die ersten Versuche im Ausfragen und Verstehen macht
der Soldat am besten in der Wachstube, wo er aus den
Nachrichten der Kameraden über die Gegend ihrer Heimalh
eine Charte entwirft.
§. 38.
Das Chartenzeichnen nach Nachrichten.
Will man die Charte von einer Gegend oder Land-
strecke nach den bloßen Nachrichten der Einwohner entwer
fen, so lasse man sich vorerst die Hauptwohnorte der Ge
gend nennen und ihre Entfernungen von einander angeben.
Diese trage man, nach einem verjüngten Maßstabe, auf
das Papier und prüfe jede Entfernung durch doppelte und
dreifache Angaben einzeln befragter Personen. Dadurch be
kommt man das große Netz der Landschaft. Nachher trage
man eben so die kleinern Wohnorte bis auf einzeln liegende
Vorwerke, Mühlen, Hüttenwerke k. auf eben die Art ein.
Nun lasse man sich die Wege beschreiben, welche den Ein
wohnern bekannt sind, und stelle jeden dabei in den Fall,