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als ginge er wirklich auf dem Wege fort; vorerst sind die
Wohnorte anzugeben, durch welche der Weg hindurch oder
neben welchen er hinweg gehet, und nun frage man, ob es
außer diesen nicht, im Ganzen oder auf gewisse Strecken,
nähere Wege gäbe und warum nicht; was auf jeder Strecke
für Boden ist, ob er steigt oder fällt, welche Gegenstände
rechts und links liegen, über welche Gewässer man kommt,
nach welcher Seite und nach welchem Orte diese hinfließen,
alle Wege, die einfallen, abgehen und durchlaufen, nebst
den Eigenschaften derselben rc. Diese Angaben werden bild
lich aufgetragen und durch Prüfungfragen, die sich aus dem
Anblicke des Bildes sehr leicht formiren lassen, berichtigt.
Die Ordnung oder Folgenreihe der Gegenstände, wie man
den Landmann danach fragt, richtet sich nach dessen Ge
schäft und Gewerbe. Die Wohnorte sind bei allen das erste,
denn sie bilden das Netz von Hauptpunkten; nach diesem
aber fragt man jeden nach solchen Gegenständen, die ihn
zunächst angehen, als die Müller und Fischer nach den Ge
wässern und Brücken, die Fleischer nach den kleinen Fahr-
und Fußwegen, die Fuhrleute nach den Straßen, die Holz
hauer nach den Wäldern und Waldwegen rc.
Die endliche Berichtigung des aufgetragenen Bildes
aber geschieht durch Abfragen vor den Ohren aller. Hier
hört man denn, ob jemandes Antworten den vorherigen An
gaben widersprechen, und beurtheilt nach dem Zusammen
hange des Ganzen, welche Angabe wohl die wahrscheinlich
richtige seyn könne.
Auf diese Art kann der freie Soldat in jedem Dorfe,
wo er einkehrt, oder wo er Quartier nimmt, auch auf jeder
Wache, eine Charte von der Landschaft, in welcher die Leute,
die er bei sich hat und befragen kann, wohnen oder ge
wohnt haben, entwerfen. Der Offizier und Unteroffizier
wird durch diese Beschäftigung auf den Wachen nicht nur
seine Langeweile vertreiben, sondern auch seinem Dienste
nützlich seyn, indem er sich dadurch im Zeichnen übt, Kennt-