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in die Stelle des Direktors setzen, ob ich mich gleich hierzu
nicht berufen fühle.
Nach meiner Meinung soll der Direktor darauf antra
gen, ihm sogleich die Erlaubniß zu geben, alle vorhandene
Materialien, besonders die trigonometrische und topogra
phische Vermessung des König!. Ingenieurkorps kennen zu
lernen, daraus würde er ersehen, was noch von den säch
sischen Landen aufzunehmen ist. Er würde zu erfahren su
chen, in wie weit man Hoffnung habe, von den benach
barten Regierungen mit trigonometrischen und topographi
schen Aufnahmen unterstützt zu werden, und bestimmen las
sen, welche fremde Landstriche mit in die Aufnahme zu zie
hen waren (wie das vielleicht mit dem Haupttheile des
Fürstenthums Anhalt und mit den von sächsischem Gebiete
umschlossenen König!. Preußischen Ortschaften der Fall seyn
möchte *). Wahrscheinlich ist die trigonometrische Aufnahme
des Jngenieurkorps schon weiter vorgerückt, als die topo
graphische, und der Direktion dieser Vermessung ist es viel
leicht möglich, das große Dreiecksystem in einem Sommer
zu vollenden. Wäre das nicht, und möchte sich diese Di
rektion mit der Haupttriangulirung der Zwischenaufnahme
und mit der Projektion des Chartennetzes nicht befassen, so
wären vorerst dem Direktor die nöthigen Instrumente zu
liefern, welche, da diese Messung jene Triangulirung für
die große Charte nicht entbehrlich machen soll, nur darauf
berechnet seyn müßte, daß in der Aufnahme keine Fehler
entstehen, welche die bezweckte Richtigkeit dieser Spezial-
Charte stören und dereinst, gegen die vollendete Register-
Charte gehalten, in's Auge fallen. Die Instrumente dürften
vielleicht, wenn man nicht einen kostbaren Winkelmesser
(Bordaischen Kreis oder Spiegelseptanten) anschaffen wollte,
und der Direktor mit der Triangulirung in den ersten Som
*) Wie eo nämlich im Jahre 1810 Statt fand.