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Allein immer wird ein dergleichen Verfahren nur un-
gefähre Resultate ergeben, weil nicht mit Grunde anzuneh
men ist, daß die Veränderung im Drucke der Luft und der
Temperatur, während das Barometer von der untern Sta
tion entfernt war, gleichförmig erfolgte.
Um jedoch in Ermangelung korrefpondircnder Beob
achtungen auch ifolirte Messungen machen zu können, so
gehe man, wo möglich, von einer Station aus, welche viel.
leicht durch frühere Messungen über den tiefsten Punkt der
Gegend schon genau bestimmt ist. Hier beobachte man an
einer richtig gehenden Uhr die Zeit und dann den Stand
der Instrumente, und nachdem man solche aufgezeichnet hat,
begebe man sich auf die verschiedenen zu bestimmenden
Punkte (welche jedoch nicht sehr entfernt von einander seyn
dürfen) und mache auch da die nöthigen Beobachtungen.
Nach deren Beendigung kehre man wieder auf die Station
zurück, von wo man ausging, und beobachte wie zuvor.
Fände man zufällig einerlei Stand der Instrumente, wie
das erste Mal, so ließen sich alle Berechnungen der beob
achteten Punkte nach diesem Stande anstellen. Da dies jedoch
selten der Fall seyn wird und sich immer Differenzen erge
ben werden, so muß man berechnen, um wie viel das Ba
rometer von der Zeit an, als die erste Beobachtung gemacht
wurde, bis zu der Zeit, wo man auf diesem oder jenem
Punkte beobachtete, gestiegen oder gefallen ist. Dies kann
aber nur erst nach erfolgter Reduction der Barometerstände
von beiden Beobachtungen auf einerlei Temperatur erfolgen.
Wenn z. B. bei der ersten Beobachtung
um 9 Uhr Vormittags das Barometer 332'",45, das
Therm. am Barom. 10°,5, das Therm. in freier Luft
9°,5,
und bei der zweiten Beobachtung
um 2 Uhr Nachmittags das Barometer 332"',90, das
Therm. am Barom. 13°,o, das Therm. in freier Luft
12°,0
Zweiter Theil.
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