Full text: Anleitung zum vortheilhaften und zweckmäßigen Gebrauche des Meßtisches, aus einer Reihe praktischer Erfahrungen begleitet und entworfen (2. Teil)

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Entfernung anderer Gegenstände des Landbo- 
dens mittelbar zu bestimmen. Sie zerfällt, nach 
den möglicherweise dabei eintretenden Umständen, in folgende 
Elementar»Aufgaben. Man kann die Winkel, welche 
len Instruments, nämlich des Minuten-Transporteurs, nöthig 
macht. Bedient man sich aber des Reflektors bloß dazu, um 
die Schenkel der Winkel als Linien unmittelbar in das Netz 
einzuzeichnen, so leister derselbe nicht mehr (und als Spiegel- 
Werkzeug betrachtet nicht einmal soviel) als ein gewöhnliches 
Visir-Lineal, welches zugleich bei Eintragung des Details mit 
Vortheil anwendbar ist. Der Vermesser mit dem Reflektor be 
darf aber zu demselben Behufe noch eines dritten Instruments, 
nämlich der Patenr-Boussole, des Wachs-Papieres zu Anschie 
bung der Winkel nicht einmal zu gedenken. Wie sehr sich jedoch 
auf Magnetnadeln zu verlassen ist, dieses können nur diejenigen 
mit voller Ueberzeugung beurtheilen, welche die von Lehmann 
aufgestellten Lehrsätze vorurtheilfrei geprüft, und sich dieselben 
durch wiederholte Anwendung zu eigen gemacht haben. 
Sollten obige auf einander folgende Arbeiten bei Vermes 
sungen mittels des Reflektors, in Verbindung des Minuren- 
Transporteurs und der Patent-Boussole, nicht eben soviel — ja 
noch mehr Zeit als das Etabliren des Meßtisches und dessen 
einfache Behandlung erfordern? und welches Bild wird wohl 
das ähnlichste seyn? 
Auch sind die Lehmannischen Lehrsätze nicht bloß für mi- 
litairische Aufnehmer bestimmt, welchen die Reflektoren und 
Patent-Doussolen zuweilen recht nützlich seyn mögen; denn gibt 
es außer diesen nicht auch Vermesser, die mehr auf treue Dar 
stellung der Gegend, als auf Erfparniß einiger Minuten Zeit 
beim Netzlegen zu sehen haben? und wie viel Bedingungen sind 
bei Messung der Winkel mit dem Reflektor als Ausnahmen auf 
gestellt, die bei dem Gebrauche des Meßtisches gar nicht be 
rücksichtiget werden. So heißt es z. B. in der Deckerschen 
Theorie und Zergliederung des Reflektors, Seite 17.: 
1) Es ist zu vermeiden (mit dem Reflektor) Winkel zu mes 
sen, deren Schenkel von ungleicher Lange sind. 
2) Winkel zwischen sehr nahe gelegenen Objekten können nur 
dann mit Genauigkeit gemessen werden, wenn diese mit 
dem Standpunkte des Auges in einerlei Horizontal-Ebene 
liegen.
	        
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