Die Gradnetze der topographischen Kartenwerke.
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Breite von 15' zu 15'. Auch auf der neuen Karte 1 : 50000 finden wir die Gradabteilung,
40' in der Länge und 20' in der Breite, aber nach neuer Teilung. Am äußern Rande
der Karte ist, um zur Kenntnis und zum Gebrauch der neuen Teilung überzuleiten,
die alte Teilung noch angebracht.
In den tropennahen Kolonialländern wird bei den Neuaufnahmen, die seit
dem Anfang des neuen Jahrhunderts im Erscheinen begriffen sind, fast durchgängig
die Gradabteilung angewandt, ganz gleich ob es sich um deutsche, englische und
andere Kolonialkarten handelt. Unter den zahlreichen deutschen sei nur auf die
Karte von Togo 1 : 200000 von P. Sprigade, Karte von Kamerun 1 : 300000 von
P. Sprigade und M. Moisel, Karte von Ostafrika 1 : 800000 von M. Moisel hin
gewiesen, sowie auf die schönen großmaßstabigen Karten, die den offiziellen Mit
teilungen aus den deutschen Schutzgebieten beigegeben sind. Das gleiche Prinzip
der Gradabteilung, zu deren Berücksichtigung ja äquatornahe Gegenden geradezu
einladen, begegnet uns — um auch ein paar außerdeutsche Kartenwerke besonders
zu nennen — auf der sauber ausgeführten englischen Ugandakarte 1:250000 (4 miles
to 1,014 inch) sowie auf der Karte Egypt in 1 : 1000000, desgleichen auf der franzö
sischen vom Dépôt de la guerre 1882 herausgegebenen Karte von Ägypten 1 : 100000.
83. Die zulässigen Fehler großmaßstabiger Karten. Jedes Kartenblatt weist
Fehler auf, die verschiedenen Ursprungs sind. Neben gewollten und ungewollten
Fehlern sind es hauptsächlich die, die mehr oder minder außerhalb des menschlichen
Machtbereichs liegen und durch die Veränderungen des Kartenpapiers herbei
geführt werden. Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit und Druckverfahren beeinflussen die
Blattdimensionen der verschiedenen Papiersorten ganz verschiedenartig. Der Kupfer
druck zieht das Papier mehr in Mitleidenschaft als der Druck vom Stein oder von
Zink- oder Aluminiumplatten. 1 Diese Veränderungen sind schon von namhafter
Seite untersucht worden, wie von Hammer 1 2 , Eggert 3 , Läska 4 , Fuchs 5 , Klemm 6 ,
Fromm. 7
Am besten hat sich das Büttenpapier bewährt. Alle Maschinenpapiere zeigen
in der Richtung des Maschinenlaufs eine geringere Ausdehnung als in der Richtung
quer zum Maschinenlauf. Die von Klemm mitgeteilten Zahlen ergeben, daß der
Ausdehnung beim Befeuchten bei der Rückkehr in den lufttrockenen Zustand eine
Zusammenziehung folgt, die die Fläche des Papiers regelmäßig über den Ausgangs
zustand hinaus verkleinert. Die Ausdehnung bewegt sich zwischen 0,0—1,5°/ 0 in
der Längsrichtung und zwischen 0,5—2,5°/ 0 in der Querrichtung. Nach dem Trocknen
tritt im Vergleich zum Ausgangspunkt eine Verkürzung von 0,25—0,5°/ 0 in der Längs
richtung und 0,0—0,75 °/ 0 in der Querrichtung ein. Die Untersuchungen haben er
geben, daß bei feinem kartographischen Messungen die Schrumpfung an jeder Papier
1 Wie selbst bei einer Karte wie der von C. Vogel in 1 : 500000 der Maßotab auf der Ausg.
in Kupferdruck mit der Umdruck-Ausg. differiert, hat H. Wagner in seiner Untersuchung über
„den Kartenmaßstab“ (Z. d. Ges. f. Erdk. Berlin 1914, S. 55, 5b) nachgewie« en.
2 E. Hammer in Z. f. Verm. 1895, S 161.
3 O. Eggert: Handbuch der Vermessungskunde von W. Jordan. II. 8. Aufl. Stuttgart
1914, S. 112, 113.
* W. Läska in Z. f. Verm. 1906, S. 113ff.
5 K. Fuchs in Z. f. Verm. 1907, S. 298ff.
8 Klemm im Wochenblatt f. Pap.-Fabr. 1910, Nr. 23, S. 1981.
7 Fromm im Archiv f. Buchgewerbe. Bd,. 49. 1912, S. 207ff