Full text: Die Kartenwissenschaft (1. Band)

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Din Landkarte und ihr Lageplan. 
bei J. Perthes, z. B. Aug. Pertermann (f 1878), der ältere Heinr. Bergbaus (f 1884), 
der jüngere Herrn. Bergbaus (f 1890), Emil v. Sydow (f 1873) und Carl Vogel (f 1897). 
Nicht zu vergessen sind Heinr. Kiepert und H. Wagner. Letzterer gebraucht vorzugs 
weise für den Verjüngungsmaßstab die Bezeichnung „natürlicher Maßstab“, weil 
er das „Bild“ zur „Natur“ ins Verhältnis setzt. Die englische Ausdrucksweise „natural 
scale“, die besonders durch E. G. Ravenstein gefördert worden ist, scheint Pate bei 
der deutschen Bezeichnung gestanden zu haben. 
Schüchtern sind die Anfänge für die Maßstabbezeiclmung in Bruchform. Heute 
verlangen wir ihn sowohl auf dem Kartenblatt wie im Karten Verzeichnis. In dieser 
Weise tritt er zum erstenmal 1876 in Stielers Handatlas auf. Die englischen Karten 
führen noch nicht durchweg die neue plausible Maßstabbezeichnung, wohl aber die 
französischen Karten. In der Beschreibung ersparen sich die Eranzosen den Zähler 
und schreiben von der Carte de France au 50000 e , au 10000 6 , au 20000® usw. oder 
von der l’echelle du 20000000®. 
1(11. Neue Bezeichnung für topographische Maßstäbe und ihre Einführung auf 
Karten kleinern Maßstabs. R. Hinks hat die Bezeichnung der Maßstäbe topographischer 
Karten zum Gegenstand einer Diskussion in der Londoner Geographischen Gesell 
schaft im Dezember 1916 gemacht. 1 Das Wesentliche dieser Ausführungen gibt 
E. Hammer in der Kartographischen Zeitschrift wieder. 1 2 Dem englischen Publikum 
ist es geläufig, anstatt des Maßstabes, bei dem es sich gewöhnlich nichts denken kann, 
das Verjüngungsmaß auf der Karte gleich durch die Kartenbezeichnung direkt zum 
Ausdruck zu bringen. Man spricht anstatt von der Karte in 1 : 68860 von der „1 inch 
map“ (1 Zoll = 1 engl. Meile), statt 1 : 126720 von „2 miles to 1 inch map“ oder 
kurz „Half-inch to mile map“, statt 1 : 253440 von „4 miles to 1 inch map“ oder- 
kurz von „Quarter-inch to mile map“ usw. Diese Kartenbenennung hat vieles für 
sich, und es wäre zu überlegen, ob nicht in Deutschland bei offiziellen und verwandten 
Karten eine ähnliche und noch kürzere Bezeichnung für die langatmigen Karten 
titel mit Maßstabangabe einzuführen wäre, also anstatt von dem Meßtischblatt in 
1 : 25000 von der „4cm-Karte“, statt einer Karte in 1 : 50000 von der „2 cm-Karte“, 
statt der Karte des Deutschen Reichs in 1 : 100000 von der „1 cm-Karte“, statt 
der topographischen Übersichtskarte des Deutschen Reichs in 1 : 200000 von der 
,, 1 J 2 cm-Karte“, statt der Übersichtskarte von Mitteleuropa in 1 :300000 von 
der „Vg cm-Karte“, statt von Vogels Karte des Deutschen Reiches in 1 : 500000 
von der „Vg cm-Karte“ und statt der Weltkarte in 1:1000000 von der „1 mm- 
Karte“ zu sprechen. 
Auf Schulkarten die neue Bezeichnungsart, bei der im stillen stets die Be 
ziehung zum Kilometer hinzuzudenken ist, auszudehnen, würde ich bedenklich finden, 
denn man müßte sodann mit Bruchteilen von Millimetern operieren, wodurch die 
Veranschaulichung der Maßstabbezeichnung in keiner Weise gefördert wird. Viel 
leicht wäre noch zu bedenken, ob an Stelle von der Beziehung zum Zentimeter oder 
Millimeter, also zum Kartenmaß, die Beziehung zum Natur- oder Feldmaß, 
dem Kilometer, vorzuziehen ist. Es würde eine ähnliche Benennung wie bei den 
1 R. Hinks i. Geogr. J. London 1917. XLIX. Nr. 3. 
2 E. Hammer: Zur Maßstabsbezeichnung topographischer Karten. Kartograph. Z„ hg. von 
H. Hassinger. Wien 1918, S. 7 —9. — Vgl. hierzu A. Egerer: Kartenkunde. I. Einführung i. d. Karten 
verständnis. Aus Natur u. Geisterwelt. Nr. 610. Leipzig u. Berlin 1920, S. lOff.
	        
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