Full text: Die Kartenwissenschaft (1. Band)

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Die Landkarte und ihr Gelände. 
je tiefer desto dunkler, ist von ihm gelegentlich befolgt worden. 1 Diese altern Karten 
des Instituts 1 2 waren eigentlich nur Vorarbeiten und Versuche, die ihren Abschluß 
fanden und gekrönt wurden in dem Kartenwerke The Survey-Atlas of England and 
Wales, herausgegeben von J. G. Bartholomew, Edinburgh 1908. 3 Wenn der Heraus 
geber im Vorworte den Atlas als unübertroffen hinstellt, ist dies keine nationale 
Übertreibung, wie ich schon hervorhob (S. 89), sondern tatsächlich liegt uns hier eine 
großartige, glänzende Leistung vor, mit der sich vorderhand nach Auffassung, Umfang 
und Darstellungsmethode kein kartographisches Werk anderer Länder messen kann. 
Auf der ersten Karte des Atlas, der Bathy-orographical map of England and 
Wales, verwendet er Dunkelgrün und Hellgrün bis 500 Euß, sodann Hellrot bis 1000 m, 
Dunkelrot (mit kleinem Schimmer ins Lila) bis 1500 m, Hellila bis 2000, Dunkellila 
bis 8000 und über 3000 Euß Schwarz. Nach den kulturgeographischen Karten folgen 
im Atlas die orögraphischen Spezialkarten von England und Wales, die in der von 
Bartholomew sonst geübten Earbentönung wiedergegeben werden. Nach dieser 
Earbenskala entwickeln sich erst die vier grünen Tieflandstufen bis 400 Euß 4 , sodann 
zehn braune Gebirgsstufen bis über 2500 Fuß. Alle Höhenschichtkarten von Bar 
tholomew, im Atlas sowohl wie in den Einzelveröffentlichungen, sind gefällig in der 
Earbhaltung, klar und deutlich bis ins einzelnste. Schließlich mag noch lobend an 
erkannt werden, daß sämtliche Höhenschichten von fein punktierten Linien haar 
scharf umrandet werden, ein Beweis für das Gewissenhafte und Saubere der Karten 
arbeit und des Kartendruckes. Den Namenstich zu loben, hatte ich früher gleichfalls 
Gelegenheit (S. 341). 
285. Die Hochbildkarten. Die Schweizer Reliefkarten oder die Karten in Schweizer 
Manier. Wegen ihrer plastischen Wirkung werden die gut angelegten Höhenschicht 
karten fälschlicherweise „Reliefkarten“ genannt; sie haben höchstens „reliefartige“ 
Wirkung. Bei der Bezeichnung Reliefkarte herrscht eine größere Konfusion als 
bei den Höhenschichtkarten. Man hat streng zu unterscheiden zwischen Reliefs 
oder Hochbildern, Reliefkarten oder Hochbildkarten und relief- oder 
hoch bildartigen Karten. Das Hochbild ist keine Karte, sondern nur ein Modell. 
Die Hochbildkarten sind einmal die wirklichen Hochbildkarten, das sind Karten, 
in denen das Geländebild hineingepreßt bzw. hineingestanzt wird, so daß sie erhaben 
erscheinen, und sodann die gewöhnlichen Hochbildkarten, die das kartographische 
bzw. photographische Abbild des Reliefs, das unter einem bestimmten Lichteinfall 
winkel photographiert ist, zeigen. Da erstere Karten mehr in Spielerei ausarteten 5 
1 So auf der „Bathy-orograpliical map of the British Isles and surounding seas“ in „Scottish 
Geographical Magazine“ 1887. 
2 Vgl. „Physical map of the British Isles“ in „Bartholomew’s Gazetter of the British Isles“. 
3 The Survey Atlas of England and Wales“. By J. G. Bartholomew. Drawn, engraved, 
printed and published at the Edinburgh Geographical Institute under the patronage of the Royal 
Geographical Society 1903. A series of 84 plates of maps and plans with descriptive text, illustrating 
the topography, physiography, geology, climate, and the political and commercial features of the 
country. 
4 Daß hier die Tieflandstufe nur bis 400 Fuß geführt ist, dagegen auf der ersten Karte bis 500 Fuß, 
empfindet der Engländer nicht weiter als Fehler; in Deutschland würde man dies sofort beanstanden. 
5 Unter den Kartenwerken mit Reliefprägung, die nur in schulmethodischer Hinsicht eine Rolle 
gespielt haben, seien genannt G. Woldermann: Plastischer Schulatlas, Leipzig 1878; E. Uhlenhutli: 
Reliefatlas für method. Unterr. i. d. Geogr., Heilbronn 1872; M. Kunz: Repetitionsatlas üb. alle Teile
	        
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