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Kapitel VII. Artikel 64. Kapitel VIII. Artikel 65.
Punkte anzunehmen und deren Abstände vom Grund
schnitt im neuen Grundriss ebenso gross anzunehmen als
sie im ursprünglichen Grundriss waren.
Ist in Figur 64a AB die gegebene Drehungsachse,
CD der ursprüngliche Grundschnitt, A F und GH die
ursprünglichen Lichtstrahlprojektionen, L M senkrecht zu
A B der neue Grundschnitt, so macht man Q S — N G
und R T = P H, wobei E S und F T senkrecht zum
neuen Grundschnitt L M stehen. Es ist dann S T die
neue Horizontalprojektion, E A’die neue Vertikalprojektion
des Lichtstrahls.
Das Verfahren ist übertragbar auf Drehungsflächen,
die der Horizontalebene parallel sind, nicht aber auf solche,
deren Achse keiner Grundebene parallel ist, weil bei diesen
das gegebene Bild der Drehungsfläche in den neuem Pro
jektionen sich ändern würde.
Der in Figur 64 b nur als Aufriss gegebene Drehungs
körper mit geneigter Achse parallel zur Vertikalebene (die
Achse ist auch im Grundriss gezeichnet) bietet ein durch
geführtes Beispiel.
Durch den Punkt F des Grundschnitts N D ist ein
Lichtstrahl gezogen und auf diesem ein beliebiger Punkt
mit den Projektionen G und E angenommen. L M senk
recht zur Achse des Drehungskörpers ist der neue Grund
schnitt. E Q und F T stehen senkrecht zu L AI. Q S
ist gleich N G aufgetragen. (Da der Lichtstrahl durch
den Grundschnitt N D gezogen worden ist, so ist das in
Figur 64 a vorhandene Mass PII hier gleich Null ge
worden, also ist auch das frühere Mass R T gleich Null
zu machen, das heisst der Endpunkt T der neuen Licht
strahlprojektion fällt nun in den neuen Grundschnitt L AI.)
E F und S T sind die zum Grundschnitt L AI gehörigen
Lichtstrahlprojektionen, mit deren Benützung der Körper
schattiert worden ist. Zu diesem Zweck wurde im neuen
Grundebenensystem sein Grundriss gezeichnet, in dem
die Parallelkreise sich als Kreise projizieren. Die Schatten
grenzen sind teils nach dem in Art. 30 beschriebenen
allgemeinen Verfahren, teils mit den Berührungskegeln
nach Art. 56 bestimmt, wobei nur die veränderte Licht
strahlrichtung einen Unterschied hereingebracht hat. Auch
der Schlagschatten des Körpers auf der Vertikalebene
kann mit Hilfe der neuen Lichtstrahlprojektionen erhalten
werden. Der auf die ursprüngliche Horizontalebene fal
lende Teil des Schlagschattens lässt sich, nachdem die
Schattengrenzlinie auf der Vertikalebene ganz konstruiert
ist, aus dieser mit Hilfe der ursprünglichen Lichtstrahl
projektionen und des ursprünglichen Grundebenensystems
ableiten, da ja alle Verbindungslinien der einander ent
sprechenden Punkte dieser beiden Schattenfiguren Licht
strahlen sind.
Ein zweites Hilfsmittel zur Körperschattenbestimmung
auf schiefgerichteten Drehungsflächen mit Achse parallel
zu einer Grundebene bietet die ,,Normalkugel“. S. Art. 97.
VIII. Schatten auf Kugelflächen.
Die Um klapp ung oder schräge Seitenansicht 65.
als Hilfsmittel, elliptische Projektionen
der Schnittkreise zu umgehen.
Bei Anwendung der in Art. 28 erklärten allgemeinen
Lösung für die Beschattung gekrümmter Flächen auf die
Kugelfläche, sei sie konvex oder konkav, werden die