Geometrische und Graphische Versuche. 517
die halbe Distanz deS Gemäldes und ungefähr der dritte
Theil der ganzen Höhe des Gemäldes seyn. Z. B- wenn die
ganze Höhe des Gemäldes z ist, so muß die Distanz davon
2 und die Höhe des Auges l seyn. Ist der Grundriß, wenn
er vermöge dessen gehörigen Maßstabes niedergelegt worden,
auf ein Quadrat GNcd Taf. XXX Fig. 9. No. 2. begränzt,
so wird alsdenn die Grundlinie des Gemäldes angenom
men , daß sie auf die kürzeste Seite desselben gelegt werde,
und aufrecht auf dessen Fläche,' diese Seite der Figur muß
daher genau gleich der Breite des Gemäldes gemacht wer
den, und die andern zwei nebenliegenden Seiten müssen,
wenn sie verlängert werden, in der Distanz des Gemäldes
einander treffen, z. B. bei F am Fuße des Beobachters, wie
Fig. 9. No. 3. vorgestellt worden. Die bereits gegebenen
Aufgaben sind für alle Fälle hinreichend, welche sich ereignen
können, man lege die Objekte in irgend eine Lage in Perspek
tive; indessen, ob sie schon vielleicht auf eine solche Art auf
gelöset werden, daß sie die deutlichsten Vorstellungen einer
genauen Ausübung der Perspektive geben, so dürften doch
Andre vielleicht folgende Verfa^rungsarten vorziehen, welche
jedoch von dem vorhergehenden Systeme leicht herzulei
ten sind.
Erstes B e i sp i e l. Es sei der Mittelpunkt e des Ge
mäldes PLNf Taf. XXX. Fig. 2. No. 2., dessen Abstand eE
(i2 Zoll), Höhe des Auges El? 6 Zoll, gegeben, man soll
die Vorstellung eines Punkts T suchen, dessen Tiefe auf der
Fläche 8 Zoll, und die Amplitudo linker Hand ; Zoll ist.
Erstes Verfahren. Von f auf fN nehme man
fn = 5 Zoll, und nachdem man T senkrecht auf fN gezo
gen, mache man es gleich 8 Zoll, so wird alsdenn T in des
sen gehöriger Lage gestellt seyn, (und n wird dessen Abstands
punkt auf dem Gemälde seyn) man verbinde TF (F sei wie
gewöhnlich der Fuß des Auges des Beobachters auf der
Grundfläche, d. t. im gegenwärtigen Beispiele 6 Zoll senk-
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