Mittel- und Dichtewerte.
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der Reichsstatistik in Kartogramme umgewandelt, deren Anzahl auf nicht weniger
als reichlich 200 Karten angeschwollen ist. Ihr Wert besteht darin, daß sie gelegent
lich zu Unterrichtszwecken herangezogen werden können. Außerdem haben sie,
da sie billig herzustellen und leicht zu reproduzieren sind, eine große Bedeutung als
Illustrationsmittel für Tageszeitschriften.
59. Die Ausartung des schematisch-statistischen Kartogramms. Das Problem,
die statistischen Verhältnisse in einer großen Anzahl von Stufen zu geben, die
kartographische Lokalisation in kurzer Frist anzufertigen und das ganze Karto
gramm billig zu vervielfältigen, gehört zu den ständigen, sowohl immer wieder
gelösten wie immer wieder verworfenen Problemen der Statistik. Man er
wärmt sich bald für diese oder jene neu gefundene Lösung, nach geraumer Zeit
wird jedoch wieder Abstand davon genommen. Ein solches Schicksal hatte
z. B. im Reichsstatistischen Amt das kartographisch-statistische System von
Pfeiffer, bei dessen Erscheinen große Hoffnungen laut wurden. Auf der Pfeiffer
schen Karte erscheint das Deutsche Reich ganz schematisch, jeder Landesteil wird
in seiner ungefähren geographischen Lage belassen, aber die verwickelten, ge
krümmten und gekräuselten Grenzen werden grundsätzlich durch gerade Linien
ersetzt und jeder Bezirk möglichst durch eine seiner Größe ungefähr entsprechende
Fläche dargestellt.
Das Anwendungsbereich der schematischen statistischen Karten ist ein sehr
großes, da alle Zahlenreihen, absolute wie relative, die sich auf eine Gebietseinteilung
beziehen, durch sie illustriert werden können. Am häufigsten ist ihre Anwendung
bei den Ergebnissen der Verhältnisberechnungen, entweder auf 1000 Einwohner oder
auf 1 qkm des Bezirks. Gelegenheiten zur Verwendung der Karten sind vielhundertfach
gegeben, da die Verhältnisberechnung breite Benutzung in der Statistik der Be
völkerung, der Land- und Forstwirtschaft, des Viehstandes, der Gewerbe, des Justiz-,
Kriegs-, Medizin- und Veterinärwesens, auch in der Meteorologie und in andern Ge
Ackerwirtschaft, sowie die Ausdehnung der Kultur des Flachses, Hanfes und der Runkelrübe ver
anschaulicht. Blatt 3 zeigt die Verteilung der Wälder und die Nordgrenze von 14 Baumarten, in
Übereinstimmung mit K. E. v. Baers Darstellungen in den „Beiträgen zur Kenntnis des russischen
Reichs“, Bd. 18. Blatt 4 gibt eine Übersicht der Distrikte, die mehr Getreide produzieren als kon
sumieren, und zwar sind durch verschiedene Farben diejenigen unterschieden, die ihren Überfluß
nach Petersburg, Moskau, Riga, Archangel oder dem Schwarzen Meer ausführen, wie denn auch die
dazugehörigen Ausfuhrstraßen angegeben sind; außerdem sind noch diejenigen Landstriche besonders
bezeichnet, die ihren Überfluß an Getreide zur Destillation von Branntwein benutzen. Auf dem
ö. Blatte ist die Höhe der durchschnittlichen Getreideernte in den verschiedenen Teilen Rußlands
unter Anwendung hellerer und dunklerer Farbtöne dargestellt. In ähnlicher Weise finden wir auf
Blatt 6 die Verteilung der mittlern Getreidepreise veranschaulicht. Blatt 7 zeigt die Ausbreitung
der Zucht feinwolliger Schafe und deren Anzahl in jedem Gouvernement." Blatt 8 u. 9 verzeichnen
die Verteilung der Pferde und des Rindviehs nach Prozenten der Einwohner der Gouvernements
durch Farbentöne und Zahlen. Auf dem 10. Blatte endlich sind diejenigen Landstrecken koloriert,
in denen Schlachtvieh zur Ausfuhr gezogen wird, wobei die Sammelpunkte, von denen die Ausfuhr
ausgeht, und die Straßen, auf denen sie erfolgt, angegeben sind. Finnland und Polen sind auf den
statistischen Blättern leer gelassen. — Für Karten statistischen Inhalts scheint der Russe eine be
sondere Vorliebe und für ihre Herstellung ein besonderes Geschick zu haben. Unter den neuem
hierher gehörigen Publikationen sei nur an den klar und schön ausgeführten Wirtschafts-Atlas über
Russisch-Asien von Nie. Tornauw erinnert, Petersburg s. a,, der sich auf statistischen Angaben
des .lahres 1903 auf baut (russischer Text).