Full text: Die Kartenwissenschaft (2. Band)

194 
Die angewandte Karte und ihre wissenschaftliche Methode. 
Nachfolger H. Wiechel. Für beide war die Yolksdichte ein plastisches Gebilde, das 
sich denselben Regeln beugen mußte wie ein natürliches, orographisches Gebilde. 
Spricht doch auch Wiechel direkt von „Volksdichte-Schichtekarten“. Die Kurven 
der Ravnschen und Wiechelschen Karten veranschaulichen gemittelte Werte, sind 
durch Interpolation entstanden und haben letzten Endes auch was von Intensitäts 
linien an sich. Die Konstruktion stetiger Kurven ist nur bedingt möglich, obwohl die 
Wiechelsche Karte 1 dazu anreizt und reichlich Gelegenheit gibt. Wäre der end 
gültige Kurvengang der Volksdichteschichten mathematisch einwandfrei, würde 
ich mich keinen Augenblick besinnen, die Kurven auf den Karten beider Autoren 
direkt als Isarithmen anzusprechen. Auf alle Fälle sind sie diejenigen Kurven auf 
Volksdichtekurven, die am meisten Ähnlichkeit mit Isarithmen haben. 
Die nächst wichtigen Kurvenzeichnungen gehen auf E. Behm zurück. Er nennt 
die Kurven selbst „Dichtigkeitskurven“, die mit Rücksicht auf größere oder geringere 
Häufigkeit der Ortschaften gezogen sind. Zur bessern Illustrierung der Behmschen 
und folgenden Kurven bedienen wir uns einiger Skizzen, Bild 13 bis 17. Sämtlichen 
Bildern liegen die gleichen Gemarkungen oder Kreise, oder wie wir sonst diese Einheiten 
bezeichnen wollen, zugrunde. Kreis I zählt 2500, Kreis II 4500 und Kreis III 
4000 Einwohner. Wenn nach Behm die Kurven gezogen werden, haben sie sich in 
1 H. Wiechel: \ olksdichte-Schichtekarte des Königreiches Hachsen nach der Zählung vom 
1. Dez. 1900. 1:528000. Dresden 1904. — Vgl. auch Anm. 2, S, 168.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.