Full text: Die Kartenwissenschaft (2. Band)

Die geologischen Karten und Verwandte. 
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18*28 kam sie in London in verbesserter Neuauflage heraus. 1 Währenddessen erschien 
1819 von G. B. Greenough, dem Präsidenten der Geologischen Gesellschaft, die 
Geologische Karte von England und Wales, eine Karte in Wandkartenformat, auf der 
dem geologischen Flächenkolorit eine ausführliche Schraffenzeichnung zugrunde liegt 1 2 , 
wie auch bei einer spätem Karte von Irland, einer ganz ausgezeichneten Arbeit für 
jene Zeit. 3 Die zweite Auflage von Greenoughs Karte, London 1889/40, ist insofern 
bemerkenswert, als sie Anklänge an der Wiedergabe von Bruch- und Verwerfungs 
spalten zeigt. Sie wurde keineswegs durch die Karte von J\ A. Knipe überholt 4 , die 
aber im Gegensatz zu der von Greenough das gesamte britische Inselgebiet umfaßt. 
Nicht bloß im Mutterland, sondern auch in den Kolonien strebten die Engländer 
nach geologischer Aufklärung, wie Mc Clelland mit der geologischen Karte der Ost 
grenze Vorderindiens beweist. 5 In den Vereinigten Staaten von Amerika fing man 
gleichfalls mit der geologischen Aufnahme kleinerer Gebiete an, zunächst mit dem 
Staate New York. 6 Das dritte Jahrzehnt brachte auch größere deutsche und 
französische Arbeiten. Im Atlas de la géographie de la France, den A. Legrand 
1822 herausgegeben hatte, finden wir eine geologische Karte von Frankreich. 7 Aus 
demselben Jahre besitzen wir eine Karte mit dem gleichen Vorwurf von d’Omalius 
d’Halloy. Natürlich durfte in dem Atlas von Malte-Brun eine geologische Karte 
Frankreichs nicht fehlen, worauf mit fünf Farben einzelne Hauptgesteine voneinander 
geschieden und durch zinnoberfarbige Punkte die erloschenen Vulkane der Auvergne 
kenntlich gemacht werden. 8 Bessere französische Leistungen jener Zeit waren die 
zwei Bände umfassende Carte géologique de la France von O. P. Dufrénoy et 
E. de Beaumont 9 , die Spezialkarte des niederrheinischen Gebietes von A. Daubrée 10 11 
und die geologische Weltkarte von A. Boue. 11 
Was in Deutschland am Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts 
an geologischer Kartierung geleistet wurde, steht ebenso unter dem Schutz 
A. v. Humboldts, L. v. Büschs, Werners und anderer Naturforscher, wie unter dem von 
W. v. Goethe. Dieser hatte sich um 1821 besonders der geologischen Karten von 
1 W. Smith: A new geolog. map of Engl. London 1828. [Hof- u. St.-Bi. München.] 
2 G. B. Greenogh: A physical and geological map of England and Wales. Scale ca. 1 : 090000. 
0 Shts. Published by the Geological Society; first edit. 1819, second edit. 1839. [Br. M. London. — 
H.- u. St.-Bi. München.] 
3 A general map of Ireland . . . shewing the principal physical features and geological structure 
of the country. Constructed in 1836 and engraved in 1837 — 1838. Published and sold by Hodges 
& Smith, Dublin, and James Gardner, London. [South Kensington Museum. London.] 
4 J. A. Knipe: Geological map of the British Isles etc. Scale I : 760000. 4 Shts. London 
1844. [Br. M. London. — H.- u. St.-Bi. München.] 
5 Mc Clelland: A geolog. map of the E. Frontier. Calcutta 1835. [H.- u. St.-Bi. München.] 
6 Geological map of the State of New York. New York 1842. [H.-u. St.-Bi. München.] 
7 Carte géologique im Atlas de la géogr. de la France. Par Augustin Legrand. Paris. 
Journal des Mines 1822. [Br. M. London.] 
8 Malte-Brun: Atlas complet du précis de la géographie universelle. Neu hg. v. J. J. N. Huot. 
Paris 1837, PI. 27 et 28. Auf PI. 29 et 30 befinden sich die dazugehörigen Profile. 
9 Das Kartenwerk von Dufrénoy u. E. de Beaumont war in Paris 1841 —1848 erschienen. 
Dazu die Explication de la carte géologique de la France. Paris 1848. [H.- u. St.-Bi. München.] 
10 A. Daubrée: Carte géol. et minéralogique du département du Bas-Rhin. Paris 1849. 
[H.- u. St.-Bi. München.] 
11 A. Boué: Essai d’une carte géologique du globe terrestre. Paris 1845. [H.- u. St.-Bi. 
München.]
	        
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