Full text: Die Kartenwissenschaft (2. Band)

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Die anorganische Welt im Kai'tenbild. 
Neben dem vulkanischen Problem im großen hat man sich mit einzelnen 
Vulkanbergen in Karte und Schrift beschäftigt. 1 Von einigen japanischen 
Vulkanen gab J. Friedländer kartographische Bilder, und zwar auf Grundlage 
der topographischen Karte des Imperial Geological Survey of Japan. 1 2 Selbst 
photogrammetrisch ist man den Vulkanen zu Leibe gerückt. 3 Unserm Vulkan 
forscher K. Sapper verdanken wir eine Reihe wertvoller vulkanologischer Karten; 
hingewiesen sei nur auf die der Vulkane in San Salvador und Südost-Guate 
mala 4 , worauf die einzelnen Vulkantypen im gleichen Maßstab, 1 : 10000, dar 
gestellt sind. Die vom Standpunkte des Vulkanologen aufgenommenen Einzel 
bilder beginnen mit der Carte geologique du Nevado de Antisana und dem Plan 
hypsometrique du Volcan de Pichincha von A. v. Humboldt. Beide Karten 
sind im alten Berghaus zusammengestellt. 5 Dieser bringt ferner die Karte 
vom Krater des Gedee auf Java, die auf den trigonometrischen Aufnahmen 
von S. Müller basiert und in dessen Werk über das Niederländische Indien 
publiziert worden ist. Die besten Vulkankarten, die es heute gibt, sind die 
„Krater-Kaarten“, die vom Jahre 1905 ab in den Jahresberichten (Jaarverslag) des 
Topographischen dienst te Batavia veröffentlicht werden und die großenteils in den 
Maßstäben 1:10000 und 1:25000, seltener in 1:20000 ausgeführt sind. Bei den 
niederländisch-indischen Kraterkarten begegnen wir den Spuren der Aufnahme 
tätigkeit von R. Fennema, der uns durch Petermanns Geographische Mitteilungen 
bekannt ist, wo er mit M. Verbeck eine geologische Vulkankarte von Java und 
Madura veröffentlicht hat. 6 An die niederländischen Vulkankarten reiht sich würdig 
die Karte des Vesuvs in 1 : 25000 an, die vom Istituto geografico militare heraus 
1 Ein Musterblatt vulkanischer Bergdarstellung ist B. 5, Kilimandscharo (1911) der Karte 
von Deutsch-Ostafrika in 1 : 300000 bearbeitet von P. Sprigade u. M. Moisel, gezeichnet von 
H. Nobiling. In dies Kartenbild sind die Ergebnisse der Karten mit hinein verwebt, die uns durch 
H. Meyer, Fr. Jäger, K. Uhlig u. a. gegeben worden sind (s. H. Marquardsen: Die Kolonial- 
Kartensammlung des Reichskolonialamts. Berlin 1915). — Die Vulkane in Ruanda, wie des Nam- 
lagira, des Niragongo, hat M. Weiß mit Meßtisch und phototheodolitisch aufgenommen. (Wiss. 
Ergebnisse der Deutsch. Zentral-Afrika-Expedition 1907—1908, Bd. I; geführt von Herzog Adolf 
Friedrich zu Mecklenburg). Die 2 Karten erschienen 1910 in 1 : 100000. 
2 J. Friedländer: Übersichtsk. von West-Hokkaido. 1:762000. P. M. 1912, I, T. 51. — 
Kartenskizze des Usu nach der Karte von F. Omori u. Bearbeitungen von J. Friedländer. 1: 18150. 
P. M. 1912, I, T. 52. 
3 Karte des Kraters vom Monte Elgon in Uganda. 1 : 40000. Photogrammetrisch auf 
genommen von R. Kmunke, entw. u. gez. von J. Tschamler u. R. Langer. 
4 K. Sapper i. P. M. 1897, T. 1. — In ähnlicher Weise hat er die Kratertypen in Mexiko u. 
Guatemala aufgenommen (P. M. 1894, T. 8), ferner die Vulkane von Guatemala u. Salvador (P. M. 
1900, S. 12). — Andere vulkanische Karten von Sapper sind: Karte der Izalco-Vulkane (Republik 
Salvador). P. M. 1904, T. 15; Aufnahmen auf der Gazelle-Halbinsel: Plan des alten Kraters (Bala- 
nakaia) u. Plan des Vulkans Taburbur, P. M. 1910, I, T. 33; Entwurf von Höhenschichtenlinien der 
mittlern Vulkanregion Nicaraguas, P. M. 1913, I, T. 50; Die mittelamerikanischen Vulkane, P. M., 
Ergh. Nr. 178, 1 K., Gotha 1913; s. auch P. M. 1914, I, S. 227. — Weitere vulkan. K. aus Peterm. 
Geogr. Mitt. sind Th. Thoroddsen: Die Bruchlinien Islands (Isl. Kraterformen), P. M. 1905, T. 5; 
K. Wegener: Die Samoainsel Savaii, P. M. 1910, I, T. 37; A. Philippson: Der Hauptteil des Vulkan 
gebietes von Kula (Lydien), der Katakekaumene der Alten, P. M. 1913, II, T. 40; E. Gogarten: 
Der Vulkan Polo oder Duko auf Halmahera (Molukken), P. M. 1917, T. 24. 
5 H. Berghaus: Physikalischer Atlas. 3. Abt. Geologie, Nr. 15. Gotha 1844. 
8 M. Verbeck u. R. Fennema: Geolog. Übersichts- u. Vulkank. von Java u. Madura. 
1:2250000. P. M. 1898, T. 3.
	        
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