Wesen und Aufbau der Seekarte.
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4
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16. Jahr-
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auf einer
tung der Karte Rücksicht genommen. 1 Auf den deutschen Seekarten ist der Meter als
Tiefenmaß angewandt; sie stehen darin im Einklang mit den Seekarten der Fran
zosen, Schweden, Norweger, Dänen, Niederländer, Belgier, Spanier, Italiener, Öster
reicher und Chilenen. Der Meter gruppe steht die Faden gruppe gegenüber, zu der
England, Kanada, die Vereinigten Staaten, Rußland und Japan 2 gehören. Auch
einige ältere Seekarten von Dänemark und Spanien zeigen Faden, (s. weiter unten),
ebenso die niederländischen Karten von West- und Ostindien. Der Faden oder die
Klafter ist ein uraltes Seemaß, wie wir aus ältern Schriftstellern wissen, die von be-
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merkenswerten Lotungen in Küstengewässern berichten. 3 In dem von K. Kopp-
mann (und A. Breusing) herausgegebenen Seebuch, Bremen 1876, dessen älteste
Fassung ins 14. Jahrhundert zurückreicht, lesen wir von Tiefen in Vaden nebst solchen
in Elle und Fuß. Der englische Faden (fathom) hat heute noch die unbestrittene Vormacht.
Die deutschen Seekarten vor 1872 haben neben dem Fußmaß auch den Faden,
so bereits der Preußische Seeatlas. Nach 1872 ist das Metermaß für alle deutschen
Karten herrschend geworden. Es ist schon viel über die Vorteile und Nachteile des
einen und des andern Maßes gesprochen und geschrieben worden. 4 Die Verschieden
heit der Fadenmaße ist durch den englischen fathom nicht beseitigt worden. 5 Ich
selbst will auf diese Sache hier nicht weiter eingehen, wohl aber betonen, daß für die
Erkenntnis des Seebodenreliefs das Metermaß geeigneter als das Fadenmaß ist. Und
wo dieses zu grob ist, muß zu dem Fußmaß gegriffen werden, also zu zweierlei Maß,
was eben beim Meter nicht nötig ist. Auch für die Aufstellung des Mittels des Gesamt
fehlers einer Tieflotung ist das metrische System geeigneter als das nach Faden und
Fuß. Außerdem ist es für die Benutzung der Seekarten von großem Wert, daß sich
ihr Maß für die Tiefen direkt an das für die Höhen der topographischen Karten an
schließt. Daß durch das Metermaß, das der konservative Seemann zunächst etwas
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mißtrauisch ansieht, die Schiffahrt nicht geschädigt wird, dafür sorgen in Deutsch
land die gesetzlichen Bestimmungen, die es unmöglich machen, daß irgend jemand
in verantwortlicher Stelle zur See fährt, der die einfache Beziehung der Seemeile
bzw. des Fadens zum Meter nicht in jeder Hinsicht beherrscht. 6
1 Ein anschauliches Beispiel gibt G. R. Putnam in seinen Nautical charts, New York 1908.
wo er in den Fig. 20 u. 21 Ausschnitte aus der Seekarte von Ponce Harbor in 1 : 20000 gibt, einmal
das endgültige Kartenbild u. sodann das Bild mit den zahllosen Lotungsreihen, aus welchem das
erstere herausgearbeitet worden ist. — Für die Lesbarkeit und Ökonomie der Tiefenzahlen gibt die
t auffällig,
ld für Por-
deutsche Seekarte des Finnischen Meerbusens in 1 : 400000 ein glänzendes Beispiel.
2 Trotzdem weiß Japan das Metermaß gar wohl zu estimieren, wie die Tiefenkarte des japa
nischen Binnensees Setouchi von N. Yamasaki beweist (P. M. 1902, T. 20), worauf 16 Stufen von
588; ferner
Visschers
20 zu 20 m unterschieden werden; die Isobathen von 100 zu 100 m sind bes. stark hervorgehoben.
3 O. Krümmel, a. a. 0., S. 68.
4 Vgl. u. a. G. Pellehn: Meter oder Faden. Marine-Rundschau 1908, S. §97ff. — Behm,
ebenda, S. 1035. - H. Haack i. G. J. XXIX. 1907, S. 325.
Washington,
The icono-
Heder be-
lopment of
ind and its
5 Die verschiedenen Fadenmaße sind:
Pariser toise (an Land) 1,949 m I 1 preußischer Faden 1,863 m
1 französischer brasse (an Bord) . . 1,624 m 1 Hamburger Faden 1,719 m
1 spanischer braza 1,672 m 1 Bremer Faden 1,736 m
1 portugiesischer braea 2,200 m 1 schwedischer famn 1,781 m
1 Amsterdamer Vadem 1,699 m 1 dänisch-norwegischer favn .... 1,883 m
1 Rijnland Vadem 1,884 m 1 englisch-amerikanischer fathom . 1,829 m
gefügt, daß
en Niedrig-
1 Wiener Klafter 1.896 m 1 russische Seesaschen 1,829 m
6 Außerdem hat das Reichs-Marineamt eine in kräftigen Ziffern gedruckte Tabelle heraus
gegeben, worauf englische Faden (1 — 100 Faden) in Meter umgewandelt sind und 1 — 200 m in englische