Die Kriegskarten.
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Um die Talsohlen und Talebenen recht kenntlich zu machen, wurden sie ohne
Rücksicht auf ihren Höhenwert auf den Karten 1 : 80000, auch auf 1 : 50000 und
1 :*100000, mit dem sog. Talgrün überdruckt, ganz ähnlich, wie es die Österreicher
im Frieden bereits bei der Karte der „österreichisch-ungarischen Monarchie mit dem
Okkupationsgebiete Bosnien und der Herzegowina“ in 1 : 900000 angewandt hatten.
Auf der „hypsometrischen Übersichtskarte des größten Teiles der österreichisch-
ungarischen Monarchie“ in 1 : 750000 sind die Talebenen und -sohlen bis 150 m in
lichtem, darüber hinaus in dunklerm Grün getönt. Auf den Karten 1 : 80000 bin ich
noch einen Schritt weiter gegangen und habe die Höhen und wichtige Rücken mit
Braun überdeckt. Braune Höhen, grüne Täler und farbloses Zwischengelände hatten
die Karte 1 : 80000 außerordentlich übersichtlich gestaltet. Nachdem die Truppe
damit bekannt gemacht worden war, konnte den Kartenanforderungen kaum nach
gekommen werden.
315. Die farbenplastische Kriegskarte 1: 2500(1. Die vollkommenste Karte, die im
Felde angefertigt und gedruckt wurde, war die Höhenschicht karte in 1 : 25000. Sie
hatte sich rasch bei einzelnen Armeen der Westfront eingebürgert. In der Regel wurden
Grün und Braun durch Raster in je drei Nuancen zerlegt. Recht gute Erfolge hatte ich
zur Herausarbeitung der einzelnen Geländestufen mit der „Tangiermethode“ erzielt.
Etwas Ideales wäre es gewesen, sämtliche Armeen mit einer Höhenschichtkarte
in 1 : 25000, nach gleichen Grundsätzen bearbeitet, auszurüsten. Doch stellten sich
dem nicht bloß äußerliche, sondern auch innerliche Hemmnisse entgegen, äußere
insofern, als nicht alle Vermessungsabteilungen und Kartendruckereien der Armeen
eine derartige Aufgabe in kurzer Zeit bewältigen konnten. Die innern Hindernisse
lagen in der Natur des Landes begründet. Wollte man auf einer Karte in 1 : 25000 von
Flandern bis zum Wasgenwald gleichmäßig abgestufte Höhenschichten haben, mußte
man entweder zahlreiche Farbschichten einführen, was in der Herstellung schwierig
war und zuletzt die Übersichtlichkeit kaum erhöht hätte, oder nur wenige, wodurch
jedoch viele charakteristische, auch taktisch wichtige Landformen nicht zum Ausdruck
gekommen wären. Es mußten daher die einzelnen Armeegebiete gleichsam als große
orographisch einheitliche Gebiete aufgefaßt werden, was nicht allzuschwer war, da
jene schon von Haus aus einer natürlichen Begrenzung zustrebten.
Eine Höhenstufe, die z. B. in der Champagne wichtig war, hatte für die benach
barte Gegend von Laon keine Bedeutung. Bleiben wir bei der Champagne stehen!
Hier mußte das orographische Bild zwischen 100 und 200 gegliedert werden. Formen
unter 100 in sind selten. 8 km nördlich von Vouziers verläßt die Aisne die Höhen
stute von 100 m und fällt erst nach windungsreichem Lauf bei Terron (6 km nördl.
vun Vouziers) auf 99 m. Bis 100 m wurde ein Dunkelgrün und bis 140 m ein
Hellgrün gewählt. Damit waren die Talformen gekennzeichnet. Die Stufe von
140 bis 1G0 m erscheint farblos. Die langgezogenen Rücken und wenig isolierten Berge
(Inselberge) kamen von 160 m an zur Geltung; für die Stufe von 160—180 m wurde
ein Hellbraun, von 180—200 m ein mittleres Braun und von 200 m an ein Dunkel
braun gewählt. Über 200 m hatte die Champagne pouilleuse nur wenige Er
hebungen; sie wurden durch den Überdruck durch Blau und Grün noch weiter ge
gliedert, wie es auch anderwärts geschah.
Für die gesamte Westfront wäre es möglich gewesen, mit einem einheitlichen
Farbsystem sämtlichen Erhebungsformen gerecht zu werden. Das konnte mit