Die Kriegskarten.
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in den Vordergrund, indem ich je 100 Personen durch 1 qmm in Blau; je 100 Pferde
durch das gleiche Signum in Rot zum Ausdruck brachte. Die Anzahl qmm wurde
zu einem einzigen mehr oder minder quadratischen Flächenstück zusammengefügt
und mit der dazugehörigen genauem Kopfzahl versehen. Beim Überblicken der
Karte konnte mit einem Schlag gesehen werden, welche Orte und Lager wenige bzw.
viele Mannschaften und Pferde aufnehmen konnten und wie diese Unterkünfte zu
einander gruppiert lagen.
320. Kriegswirtschafts- und Kriegsverkehrskarten. Die Lagerkarten ragen
bereits in das Bereich der Kriegswirtschafts- und Kriegsverkehrskarten
hinein. Wir begeben uns mit dieser Kartenart wie mit den vorgenannten Lager
karten auf ein Gebiet, das nicht bei allen Vermessungsabteilungen gleichmäßig aus-
gebildet worden war, das zuletzt auch außerhalb des Befehlsbereiches des Kriegs
vermessungschefs lag. Die Herstellung von Wirtschaftskarten wurde von einzelnen
Armeen mit Vorliebe gehegt und gepflegt. Neben vereinzelten speziellen Wirtschafts
karten in großem Maßstabe hatte ich für unser gesamtes Armeegebiet eine Karte
auf der üblichen Unterlage 1:80 000 konstruiert. Mit rund 100 in 6 Farben ausgeführten
Signaturen umfaßte ich sämtliche Wirtschaftseinrichtungen der Armee. Durch einen
logischen Aufbau und sinngemäßes Kolorit der Signaturen war es gelungen, die
wünschenswerte Übersichtlichkeit des Ganzen zu erzielen.
Rote Farben und Signaturen wurden für Viehzucht und Verarbeitung tie
rischer Erzeugnisse angewandt; also für Viehdepot, Schweine-, Kaninchen-, Hühner
zucht, Schlächterei, Fleischausgabestelle, Fettsiederei, Pferdefleischpökelei, Ent
rahmungsanstalten, Molkerei, Käserei, Schuhmacherei und Sattlerei. Die grünen
Farben und Signaturen gehörten dem Pflanzenbau und der Verarbeitung pflanzlicher
Erzeugnisse, wie Gemüsebau, Gärtnerei. Mühlenbetrieb, Obstverwertungsfabrik,
Dampfhäckselmaschine, Blutfutterfabrik, Sägewerk, Dampfsägewerk, Köhlerei, Bäk-
kerei, Holzdreherei und Stielfabrikation, Holzwollfabrik, Stellmacherei, Wagenbau
und Tischlerei. Blau galt mit Ausnahme der Kohlen (in Schwarz) den mineralischen
Erzeugnissen und ihrer Verarbeitung; dazu gehörten Eisfabrik, Mineralwasserfabrik,
Kalkbrennerei, Ziegelei, Eisenbetonwerk, Fabrik für feuerfeste Steine und Tonrohre,
Eisen- und Rohrgießerei, Gießerei, Walzwerk, Militärwalzwerk und Stacheldrahtfabrik,
Drahtwalzwerk, Maschendrahtfabrik, Wellblechfabrik, Dampfhammer und Stanzwerk,
Kettenfabrik, Schraubenfabrik, Präzisionsschraubenfabrik, Klempnerei, Eimerfabrik,
Schanzzeug- und Hindernisfabrik, Ofen- und Kesselfabrik, Eisenkonstruktionswerkstätte,
Reparaturwerkstätte für landwirtschaftliche Maschinen, Maschinenreparaturwerkstätte,
Reparaturwerkstätten der Kraft Wagenparks, Werkstätte der Starkstromabteilung. Für
die Magazine, Depots, Marketendereien, Ausgabestellen und sonstige wirtschaftliche
Anlagen wurden braune und gelbe Farben gewählt. So für die Feldmagazine,
Etappenhauptmagazine, Materialien- und Gerätedepot, Barackenstapelplatz, Bau
materialien - Lagerplatz, Etappengüterdepot, Bekleidungsnebendepot. Geschirrdepot,
Groß-Korpsmarketenderei, besondere Marketenderei, Ausgabestelle, Fleischausgabe
stelle, Rauhfutterausgabe, Bekleidungsausgabe, Schneiderei, Werkstätte für Russen
bekleidung, Nähstube, Korpswaschanstalt, Waschanstalt, Lazarett Wäschereien. Zu
letzt waren noch die Entlausungs- und Badeanstalten, die Wasserbauanlagen und
elektrischen Zentralen durch Bildsignaturen kenntlich gemacht. Die Wirtschafts
karten wurden im Felde durch Sechsfarbendruck hergestellt, und zwar in wieder