Die Seekartenprojektionen.
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jedoch die andern zwischenliegenden Grade der Mercatorprojektion nach Breusing
und Nordenskiöld nicht ohne langwierige Hilfskonstruktionen und Rechnungen ge
funden werden können, sind derartige Manipulationen bei meinem System aus
geschlossen, da jeder andere wachsende Breitengrad genau so wie die oben mitgeteilten
Werte gefunden wird. Im wesentlichen ist das neue System mehr theoretisch als
graphisch.
Tabelle II.
Breitenabstände für 10° (in Graden).
Berechnete Werte nach der
Gemessene Werte von
Breiten
Näherungsformel von
Breusing
Norden-
Müller-
Theorie
Breusing
Eckert (B)
Nordenskiöld
(d’Avezac)
skiöld
Reinhard
0-10°
10,05°
10,05°
10,06°
10,04°
10,2°
10,1°
10,0°
10-20
10,37
10,36
10,36
10,35
10,5
10,2
10,35
20-30
11,05
11,05
11,03
11,03
11,1
10,7
10,9
30-40
12,24
12,23
12,20
12,21
12,2
11,8
11,9
40-50
14,20
14,18
14,13
14,14
14,1
13,7
13,8
50-60
17,54
17,52
17,45
17,43
17,2
16,8
16,95
00-70
23,98
23,90
23,89
23,66
23,5
23,0
23,4
70-80
40,16
39,73
40,62
38,64
39,8
38,9
39,2
Die Auswertung der Weltkarte Mercators hat Wagner insofern gefördert, daß
er sich mühte, aus der Mercatorkarte heraus eine Tafel der Meridionalteile zu lesen.
Ein Schüler Wagners, Joseph Bathe, hatte sich bereits mit der gleichen Aufgabe
beschäftigt. 1 Wagner hat später noch intensiver diese Tafel ausgewertet. Wenn
man die Tafel Bathe-Wagner noch um meine Werte vermehrt, erhält man folgende
Tabelle:
Tabelle III.
Tyiel der Meridionalteile in Millimeter nach Mercators Weltkarte.
A.
Theorie
B.
Theorie Eckert
C. Gemessener Wert der
Breslauer K. (Wagner)
Differenz
A—B | A—C
0-10°
10,05
10,06
10,06
- 0,01
- 0,01
10-20
10,37
10,36
10,46
+ 0,01
- 0,09
20-30
11,05
11,03
10,92
+ 0,02
+ 0,13
30-40
12,24
12,20
12,29
+ 0,04
- 0,05
40-50
14,20
14,13
14,17
+ 0,07
+ 0,03
50-60
17,54
17,45
17,51
+ 0,09
+ 0,03
60-70
23,98
23,89
23,83
+ 0,09
+ 0,15
70-80
40,16
40,62
40,27
- 0,46
- 0,11
Summe
139,59
139,74
139,51
- 0,10
+ 0,08
Der Vergleich ergibt, daß die Differenz zwischen meinem Verfahren und der
Theorie bis auf 70—80° gering ist und sie stetig zunimmt von 0,01—0,09, während
zwischen A und C die Differenz in der Reihe der Gradintervalle schwankend ist.
• 28. Die Vorläufer der Mercatorprojektion. Nicht allein, daß wir die Mercator
karte als ein erstes klassisches Kartenwerk bewundern, sondern auch das Geheimnis
1 Joseph Bathe: Zur Geschichte der Tafeln der Meridionalteile. Diss. Göttingen 1915,
Die Arbeit ist auch i. d. Annalen der Hydrogr. usw. XLIII, 1915, erschienen.