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geben ist, wie viel Aneroidmillimeter man bei einer gewissen Temperatur des Instruments zur Ablesung
algebraisch addiren muss, um eine auf 0° bezogene Angabe des Barometers zu erhalten. Figur 2 mit zu
gehöriger Tabelle b stellt die Ermittelung der Druck-Correction d. h. den Vergleich des Aneroidbarometers
mit dem Quecksilberbarometer bei gleicher Temperatur und wechselndem Drucke dar. Die Untersuchung
ist von 780 bis 680 Quecksilbermillimeterdruck ausgeführt In der Tabelle entsprechen die Correctionen der
durch die gezogene Linie in der Zeichnung bewirkten Ausgleichung der einzelnen Beobachtung. Diè
Correctionen für die Aneroidablesungen sind in Aneroidtheilen ausgedrückt und müssen zu den mit Hülfe der
Tabelle 1 auf 0° Temperatur umgerechneten Ablesungen algebraisch addirt werden. Zuerst erfolgt somit die
Anbringung der Temperaturcorrection an die Ablesung, dann wird mit der auf 0° bezogenen Ablesung in die
Tabelle 2 eingetreten und die zugehörige Druckcorrection addirt. Man erhält als Ergebniss die entsprechende
auf 0° bezogene Ablesung des Quecksilberbarometers Hat man mehrere Aneroidbarometer im Gebrauch, so
ist es zweckmässig, die verstellbare Theilung derselben so zu stellen, dass sämmtliche Aneroide bei einer
gewissen mittleren Ablesung z. B. bei 730 mm und 0° genau mit dein Quecksilberbarometer übereinstimmen,
d. h. in dieser Stellung 730 mm Quecksilber bei 0° Temperatur angeben. Diese gleiche Stellung erleichtert
den Vergleich der Instrumente untereinander.
Auf Tafel XI der Anlagen sind die in den Jahren 1883, 1884, 1885 und 1886 bestimmten Correc-
tionstabellen für 20 im Gebrauch gewesene Aneroidbarometer zusammengestellt.
Abschnitt IV.
Beschreibung der Barographen und Bemerkungen über den Gebrauch derselben.
1. Allgemeines.
Obwohl die bis jetzt für Vorarbeiten liergestellten Barographenanordnungen, wie in der Einleitung bemerkt wurde, der ihnen
zufallenden Aufgabe nicht gewachsen sind, soll im Folgenden doch eine Beschreibung derselben gegeben werden, um so das Ver-
ständniss von später etwa auftretenden vollkommeneren Anordnungen zu erleichtern.
Die Barographen von Hottinger sind Aneroidbarometer, welche durch Hinzufügung einer Registrirvorrichtung mit Uhrwerk
zur selbstthätigen Aufzeichnung des Barometerstandes von 15 zu 15 Minuten eingerichtet sind. Auf Taf. V ist die geometrische
Darstellung der neuesten Form der Aneroidbarographen zur Anschauung gebracht Dieselbe unterscheidet sich von den älteren
Anordnungen in der Hauptsache dadurch, dass bei ihr das Uhrwerk sowohl, wie auch das Büchsensystem und die NotirVorrichtung
um 90' gedreht sind. Während bei den älteren Barographen die Axe des Büchsensystems und des Uhrwerks sowie die Schwingungs
ebene des Zeigerhebels lotlirecht, die Bewegungsebene des von Viertelstunde zu Viertelstunde schlagenden Hammers wagerecht ist,
sind bei den neueren Barographen die Axen des Büchsensystems und des Uhrwerks sowie die Schwingungsebene des Hebels wagerecht,
die Bewegungsrichtung des Hammers dagegen lothrecht angeordnet. Ein weiterer wesentlicher Unterschied zwischen den beiden
Baregraphenconstructionen besteht darin, dass bei der älteren Bauart der Zeiger als einarmiger, bei der neueren Bauart dagegen
als zweiarmiger Hebel ausgebildet ist. In Folge dieser verschiedenen Anordnung nehmen bei den älteren Barographen die den
Luftdruck darstellenden Abstände zweier zusammengehörigen Punkte auf dem Papierstreifen des Barographen mit wachsendem Luft
drucke ab, mit fallendem Luftdruck zu, während bei den neueren Barographen das Umgekehrte der Fall ist, ein Umstand, dem ins
besondere bei Anfertigung der Maassstäbe für die Constanten und beim Aufträgen der Barographencurve Rechnung zu tragen ist.
2. Vorhandene Barographen.
Im Besitze der Neubauverwaltung der Königlichen Eisenbahn-Direction (linksrheinischen) zu Köln befinden sich zur Zeit
vier Barographen von Hottinger. Zwei davon mit den Buchstaben A und B bezeichnet, sind älterer Bauart mit lothrechtem Büchsen
system und zwei andere, mit den Buchstaben C und D bezeichnet, zeigen die neuere Bauart mit wagerechtem Büchsensystem. Bei
den Barographen A, C und D laufen die Uhrwerke 3 Tage, während das Uhrwerk des Barographen B nur alle 8 Tage aufgezogen
zu werden braucht.
3. Barographen C und D neuerer Construction.
Ueber die Einrichtung des neueren auf Tafel 5 abgebildeten Barographen C und D sei Folgendes erwähnt. An dem kräf
tigen mit einer soliden Grundplatte e fest verbundenen Gestelle / ist der Behälter b des Büchsensystems mittelst Schrauben in