8
ähnlicher Weise, wie auch die das Uhrwerk enthaltene Kapsel a befestigt. Mit der Spannfeder g des Büchsensystems ist ein ge
gabelter Halter hh fest verbunden, welcher mit Hülfe zweier Lagerschräubchen ii die Drehaxe des mit Spitzzapfen k versehenen
Zeigerhebels c abgiebt. Der Hebel trägt links von der Drehaxe (gegen das Zifferblatt der Uhr gesehen) eine tellerförmige Stahl
scheibe /, rechts an seinem Ende einen federnden Stahlstift m. Auf die Drehaxe des Hebels k ist ein Messingröllchen n mit dem
Gegengewicht o fest aufgezogen, welch’ letzteres mittelst Seidenfaden über eine am Hebelhalter angebrachte zweite Rolle p laufend
die Scheibe / des Hebels gegen ein Achatplättchen q l zu drücken bestrebt ist. Das Aehatplättchen befindet sich am unteren stumpfen
Ende einer flachgängigen Schraube q, mit deren Hülfe nach Aufstellung des Barographen eine den jeweiligen Luttdruckverhältnissen
entsprechende Lage des beweglichen Stiftes m auf dem Papierstreifen r gegeben wird. Die Bewegung und Führung des Papier
streifens r geschieht dadurch, dass das Uhrwerk durch die Zahnräder 1, 2, 8 die Rollen s und s 1 in Bewegung setzt,
welche den Papierstreifen zwischen sich fassen, von der Rolle y abwickeln und durch Reibung gleichmässig vorwärts bewegen.
Das Uhrwerk bewegt gleichzeitig die Zahnscheibe S, welche den Daumen z, der mif dem Hammer cl in Verbindung steht, von
Viertel- zu Viertelstunde hebt und nach Ablauf einer Viertelstunde plötzlich um die Zahnhöhe fallen lässt. Dabei fällt der
Hammer d auf die Markirstifte m und und drückt dieselben in den Papierstreifen r ein, so dass in den Papierstreifen zwei
Punkte geschlagen werden. Der von m l geschlagene Punkt giebt eine für alle Barometerstände gleiche Basis und der vom beweg
lichen Zeigerende m geschlagene Punkt den jeweiligen Stand des Barometers darüber an. Die Feder F hebt dann sogleich den
Hammer soweit, dass die Markirstifte durch ihre Federn wieder vom Papierstreifen abgehoben werden, und letzterer sich weiter
bewegen kann. Die Eigenwärme des Instruments kann behufs Anbringung von Temperaturcorrectionen am Thermometer x ab
gelesen werden.
Die Bedienung des Apparates ist äusserst einfach. Nachdem der Papierstreifen r unter die Führungsplatte P ge
schoben, und eie Rolle s unter die Blattfeder eingelegt ist, wird die Zeit, zu welcher der Hammer zuerst herunterfallen und den
Barometerstand in den Papierstreifen schlagen soll, nach Lösung des Klemmcylinders u an der Zahnscheibe S zur Einstellung ge
bracht, dann wird das Uhrwerk durch Einführung des Schlüssels in den hohlen Klemmcylinder u aufgezogen und der Klemmcylinder
fest aufgedrückt. An dem ersten in den Barographenstreifen geschlagenen Punkt schreibt man die Zeit und das Datum auf den
Papierstreifen. Soll der Streifen zu weiterer Benutzung abgenommen werden, so hat zuerst die Beischreibung des Zeitpunktes, bei
welchem der Hammer zuletzt markirt hat, am Punkte auf dem Streifen zu geschehen; dann ist die Klemmung zwischen Uhrscheibe
und Cylinder zu lösen und der Streifen soweit vorzuziehen, dass das Abschneiden desselben hinter der Rolle s erfolgen kann.
Soll der Barograph auf grössere Entfernungen transportirt werden, so ist es empfehlenswerth, den
Hebel aus seinem Lagerschräubchen herauszunehmen und auf einem Brettchen so zu befestigen, dass sowohl er vor Verbiegung, als
auch die tellerförmige Schneide / vor Beschädigung geschützt ist. Ferner muss die unter zwei Blattfedern laufende Führungsrolle s
ausgehoben und in Papier eingewickelt werden; sie wird am bequemsten in einem besonderen hölzernen Kästchen aufbewahrt,
welches an das Gestell des Barographen festgeschraubt, gleichzeitig zur Feststellung des Hammers dient. (In der Taf. V punktirt
gezeichnet.) Nachdem der Hammer durch Einschiebung in den Einschnitt t festgestellt ist, wird der ganze Apparat in dem dazu
gehörenden Schutzkasten untergebracht. Der Büchsenbehälter wird leicht, doch so mit Papierbäuschchen unterstopft, dass das
Büchsensystem mit der Feder und dem gegabelten Halter sich bei jeder Veränderung des Luftdruckes frei bewegen kann. Das
Thermometer und die Dosenlibelle sind vor Beschädigung und Druck durch Papierbäusche zu sichern.
Bei den folgenden Erläuterungen für die Behandlung der älteren hier in Gebrauch befindlichen Barographen A und B
sind die einzelnen Theile mit denselben Buchstaben benannt, wie die entsprechenden Theile der auf Taf. V dargestellten Baro
graphen C und D.
4. Barograph B mit Glaskasten, älteste Construction.
Der Barograph B mit Glaskasten, älteste Construction, wird für den Transport vorbereitet indem man den Hebel c durch
Zurückdrehen der Lagerschrauben entfernt, den Hammer d durch Lüften der oberen Lagerschraube aushebt und beide Theile, um
sie vor Verbiegen zu schützen, auf Brettchen festbindet. Gleichfalls wird die Spannfeder des Hammers abgenommen und mit ihrer
wieder aufgesetzten Schraubenmutter mit den obigen Theilen am besten in besonderem Kistchen verpackt. Die Uhrscheibe wird
mittelst des Klemmcylinders u fest angedriickt und die sämmtlichen Schrauben fest angezogen, sodass beim Transport ein Lösen
derselben nicht eintreten kann. Die Papierrollen y sind gleichfalls abzunehmen. Dann wird das Instrument mit dem Glaskasten in
die Umhüllungskästen gesetzt und durch sorgfältiges Verstopfen mit Papierbäuschen in die Transportkiste fest eingepackt.
Bei der Aufstellung des Barographen wird der Hebel wieder auf die Schneide und zwischen die Lagerschi äubchen einge
bracht und dann die Aneroidbiichse 6 mittelst des beigegebenen Schlüssels in eine derartige Lage gehoben oder gesenkt, dass die
Nadel m des Hebels etwa die Mitte des Papierstreifens r trifft. Geschieht diese Einstellung bei mittlerem Barometerstände, so wird
eine weitere Verstellung der Büchse für diese Aufstellung des Instrumentes in der Regel nicht mehr erforderlich werden. Nachdem
dann der Papierstreifen von der Führungsrolle unter das Führungsplättchen vor dem Hebelende durchgesteckt ist (durch Lüften der
Schrauben dieses Plättchens), dreht man den Hebel der unrunden Scheibe an der Uhrrolle bis zur Radialstellung, schiebt den Streifen
in diese Rolle soweit als möglich hinein und klemmt durch Zurücklegen des Hebels den Streifen in der Rolle fest. Dann setzt man
den Hammer ein, befestigt die Spannfeder und hängt den Hammerhaken in die an der Feder sich befindende kleine Oese. Durch
Versuchen ist dann das nöthige Maass der Anspannung der Feder leicht zu ermitteln, bei welchem die Stiche der Markirnadeln