Full text: Anleitung zur Ausführung von Land-Messungen für allgemeine Eisenbahn-Vorarbeiten im Hügellande und Gebirge mit vorzugsweiser Benutzung des Aneroid-Barometers (Text)

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c Anbringung der Temperaturcorrection des Instruments auf dem Seehöhenmaassstabe. 
Der zweite Summand des ersten Gliedes der Höhenformel (4) also 
18429,1 log 
Ä + <5 
A + <5 + r 
drückt den Höhenunterschied in Metern aus, welcher den beiden Barometerständen Ä -f- d und A -f- d -f- r 
entspricht. Um diese Höhe der Höhenformel (4) entsprechend dem ersten Summanden 
18429,1 log 
760 
Ä + d 
zuzufügen, braucht man nur an dem obenerwähnten Seehöhenmaassstabe je nach dem Vorzeichen von r die 
betreffende Anzahl Aneroidmillimeter, die ja im Maassstabe in Metern (1 m Höhe = 2 mm Länge) aus 
gedrückt sind, maassstäblich zu addiren oder abzuziehen. Indem man die Verschiedenheit der Aneroidtheile 
für Zwischenräume von 200 bis 250 mm Maassstablänge vernachlässigt, trägt man an etwa zwei Stellen des 
Maassstabes, der der Haltbarkeit wegen aus Bristolpapier und der Handlichkeit wegen bei einer Breite von 
etwa 6 cm etwa 70 cm lang gemacht wird, etwa im 2. und 4. Fünftel die aus den tabellarischen Bestimmungen 
(Tafel XI) ersichtlichen Temperaturcorrectionen in einer anderen Farbe, als die der Maassstabeintheilung auf. 
Die Temperaturcorrection kann positiv oder negativ sein, d. h. im ersteren Falle ist der thatsächlichen 
Ablesung ein bestimmtes Maass in Aneroidtheilen zu addiren um die auf 0° reducirte Ablesung zu erhalten, 
im zweiten Falle ist dasselbe von der Ablesung abzuziehen. Wenn also das Aneroidbarometer z. B. Gold- 
schmid No. 3265 bei -f- 5° 736 mm Ablesung angiebt, so ist da die Temperaturcorrection nach der Tabelle 
auf Tafel XI Seite 11 für April 1883 negativ und zwar —,022 ist, die Grösse 0.22 Aneroidmillimeter von 
der thatsächlichen Ablesung 736 mm in Abzug zu bringen, um die auf 0° reducirte Ablesung 735,78 mm zu 
erhalten. Um nun gleich mit der thatsächlichen Ablesung arbeiten zu können, muss man die Temperatur 
correction auf dem Maassstabe so anbringen, dass man nach der thatsächlichen Ablesung auftragen kann 
und doch die nöthige Addition oder Subtraction der Temperaturcorrection schon gemacht hat. Zu diesem 
Ende nimmt man bei den angegebenen Theilen des Maassstabes einen beliebigen Punkt als Nullpunkt und 
Ausgangspunkt für die Auftragung der Höhen an. Beträgt die Temperatur des Aneroidbarometers 0°, so ist 
die Anbringung einer Temperaturcorrection nicht erforderlich und die Auftragung der Höhen kann mit dem 
Maassstabe von dem gewählten Nullpunkte erfolgen. Bei -f- 5° zeigt die Tabelle die Correction — 0,22 mm, 
also ist z. B. bei 736 mm Aneroidablesung die auf 0° reducirte Ablesung 735,78 Anstatt nun für die Auf 
tragung der Seehöhe den Maassstab im Nullpunkte anzulegen, zuerst 736 mm Aneroidtheile aufzutragen 
und dann 0,22 mm Aneroidtheile abzuziehen, legt man bei der mit -f- 5° bezeichnten Stelle des Maassstabes 
d. i. um 0,22 mm Aneroidtheile vom Nullpunkt vorschreitend an und erhält durch Bezeichnung des Punktes 
am Theilstrich 736 mm das richtige Resultat sofort, nämlich die auf Quecksilberbarometer und 0° Instrumenten 
temperatur reducirte Aneroidangabe dem Verjüngungsverhältnisse des Maassstabes entsprechend in Seehöhen 
umgewandelt, also das Glied 
18429,1 log 
760 
ä + d 
18429,1 log 
Ä + d 
Ä + d + 
= 18429,1 log 
760 
A + d+r 
• d Anfertigung der Luft-Teniperatur-Maassstäbe. Tafel III u. VII der Anlagen. 
Es erübrigt noch die Berücksichtigung der Lufttemperatur bei der Berechnung der Höhenpunkte, 
d. h. die graphische Multiplikation des eben dargestellten Ausdrucks 
18429,1 log - 
760 
A —d —|— t 
mit dem Coefflcienten (1 + 0.00366 t). Diese geschieht indem man die dem Ausdrucke entsprechende mit 
dem Seeehöhenmaassstabe aufgetragene Länge mit einem anderen Maassstabe abmisst, welcher dieselbe im
	        
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