Full text: Lehrbuch der praktischen Geometrie

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aus in derselben Richtung MG' gesehen wird. Wenn « — 50°, so 
wird GMB — 1 R; die durch MG und MG' gelegten Vertikal 
eb enen schließen nur dann miteinander auch einen rechten Winkel ein, 
wenn OG horizontal ist; denn denkt man sich durch M auf den Schnitt 
R zweier aufeinander senkrecht stehender Vertikalebenen, in jeder eine 
Senkrechte XM und YM gezogen, dann steht MY normal zur Vertikal 
ebene MG, daher senkrecht zu MG; diese Gerade ist aber nach Voraus 
setzung normal zu MG', somit ist sie senkrecht auf zweien durch ihren 
Fußpunkt M in der Vertikalebene MG' gezogenen Geraden OY und 
OG', demnach senkrecht auf der Vertikalebene OG', oder OG ist hori 
zontal. Die von G ausgesandten Strahlen, welche bei dem Abstecken 
der rechten Winkel in Frage kommen, müssen also in einer horizon 
talen Ebene liegen; die auf dieser Ebene — der Zeichenebene — senk 
rechte Spiegelkante ist daher vertikal, und es sind zufolge der vor 
stehenden Erörterungen auch die austretenden Strahlen horizontal. 
Gebrauch des Winkelspiegels. Um im Punkte M (Fig. 31) 
eine Senkrechte auf die Gerade GM zu errichten, stellt man sich mit 
dem Winkelspiegel in 
GM so auf, daß die bei- ^ 31. 
den Spiegelflächen ver 
tikal sind, die offene 
Seite des Gehäuses dem 
Punkte H zugekehrt ist 
und der an der Hand 
habe befestigte Senkel 
durch M geht;, hierauf 
dreht man das Instru 
ment so lange, bis das 
durch die fensterartige 
Qeffnung über dem 
Spiegel 8 sehende Auge 
das Bild von H im 
zweiten Spiegel R erblickt, und läßt nun in der Richtung, in welcher man 
dieses Bild sieht, einen Stab 0' vertikal stellen. — Wie die Theorie lehrt, 
dürfen nur die horizontal austretenden Strahlen in Betracht kommen 
oder es darf zur Absteckung nur das Bild von H benutzt werden, 
welches mit dem Auge in derselben Horizontalebene liegt und das also 
nach der bekannten Konstruktion der Spiegelbilder dem in der Horizon-
	        
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