11
der Höhe hergestellt; in dieser Böschungslinie hält sich nach den
gemachten Erfahrungen gewöhnliche Erde, Sand und Schotter im
Gleichgewichte und ist eine Abrutschung, wenn anders die Bö-
schuugsflächen gegen das Abwaschen und Durchfurchen durch Regen
wasser mittels Rasenbeleg oder Graswuchs geschützt sind, nicht zu
fürchteu. Auf horizontaler Basis stellt sich sonach der Querschnitt
des Bahndammes als ein regelmässiges Trapez dar, Taf. I, Fig. 1,
dessen obere kürzere Seite die Kronenbreite des Bahnkörpers dar
stellt, dessen Höhe gleich ist der an dem betreffenden Punkte vor
handenen Höhendifferenz zwischen der Nivellette und dem natür
lichen Terrain, und dessen Basis eine Funktion der Kroneubreite
und der Höhe und bei l^füssigen Böschungen gleich ist der Krouen-
breite vermehrt um die dreifache Höhe,
Wird die Krouenbreite mit b und die Höbe mit h bezeichnet,
so ist die obere Seite des Trapezes b, dessen Basis b -f- 3 h und
dessen Höhe h, und folglich die Querschnittsfläche des Bahndammes
auf horizontaler Basis
b 4* (b 4- 2 h) . 3 7 2 , ,
q — L - 1 ~Y L Xh — — A 2 + b h.
Das Dammprofil mit l^füssiger Böschung auf horizontaler
Basis wird auch das Normalprofil des Bahndammes genannt.
Dieses Normalprofil trifft aber insofern nicht in allen Fällen
zu, als der Bahndamm nicht immer auf einem transversal ganz oder
nahezu horizontalen Terrain zu errichten ist, und als sich mit der
Neigung des Terrains auch die Querschnitts-Form und Fläche des
Dammes ändert.
Es kann endlich mit Rücksichtnahme auf gewisse lokale Vor
kommnisse auch die Neigung der Böschungen eine Aenderung er
fahren, wie beispielsweise wenn die Bahn an einem Flussufer oder
längs einer Strasse oder an Gebäuden so nahe vorbeizieht, dass
derFuss der 1*/2 füssigen Böschung in das Flussbett selbst fallen oder
die Strasse und Gebäude berühren sollte. In diesem Falle wird
die Erdböschung durch eine Stützmauer ersetzt oder derselben,
soweit dies der vorhandene Raum gestattet, eine steilere Neigung
gegeben werden , unter gleichzeitiger Versicherung derselben gegen
Abrutschung.
Eine schwächere Neigung gibt man der Dammböschung dagegen
oft bei Durchschneidung von Inondations - Gebieten, Sümpfen
u. dergl., wo man durch eine sanfte Böschungsanlage oder durch
eine besondere Form der Böschung den Wellenschlag des stehen
den Wassers zu brechen sucht.
Wird die Bahn im Einschnitte geführt, so genügt in der Regel
bei gewachsener Erde, Sand oder Schotter eine einfüssige Böschung,
um Abrutschungen zu vermeiden.
Wird der Einschuitt im Felsen geführt, so kann dieses Bö
schungsverhältnis namhaft, bei harten Felswänden sogar bis zu
Ve reduziert werden. Dagegen ist in Betracht zu ziehen, dass in
Einschnitten neben dem eigentlichen Bahnplauum noch beiderseits
der Bahn Gräben behufs Abfluss des Regenwassers angebracht wer