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den müssen, wodurch sich die untere Breite des Einschnittes gegen
über der Breite der Dammkrone fühlbar erhöht.
Ist die Bahn in transversal-horizontalem Terrain einzuschnei
den , Taf. I, Fig. 2, und bezeichnet man wie früher die Breite des
Bahnkörpers mit 5, die beiderseits für die Wasserabzugsgräben zu
reservierende Breite mit g und die Tiefe des Einschnittes mit Ä,
so ist unter Annahme von einfiissigen Einschnittsböschungen und
ohne Berücksichtigung des für die Gräben selbst auszuhebenden
Querschnittes das Normalprofil des Einschnittes
Q
(fi ±1 9) + (b + 2 g + 2 h)
2
X h — h 2 ~j- b h -j-2 g ln.
Der Querschnitt der Wasserabzugsgräben richtet sich in der
Regel nach der Höhe, der Länge und dem Gefälle der Einschnitte,
insofern als diese drei Faktoren auf die Masse das in den Gräben
ablaufenden Regen- und Niederschlagswassers einwirkt.
Wie bei den Dammböschungen bringt auch bei Einschnitten
eine Neigung des natürlichen Terrains, in dem der Einschnitt her
zustellen ist, sowie eine Aenderung in der Neigung der Böschungen
sehr namhafte Differenzen in den Querschnittsflächen der Ein
schnitte zustande, und können auch bei Einschnitten unter Berück
sichtigung obwaltender lokaler Umstände die Böschungen durch
Stütz- oder Futtermauern ersetzt werden, wie sie in anderen Fällen
unter oft vorkommenden ungünstigen Verhältnissen, wie z. B. bei
wasserhaltigem Terrain auch manchmal stark abgeflacht werden
müssen.
Es ergibt sich aus dem Vorhergehenden, dass sich der Ingenieur
beim Tracieren von der nach der tracierten Linie auszuführeuden
Bahn ein möglichst genaues Bild machen muss, um beurteilen zu
können, wie sich die Querprofile in jedem gegebenen Punkte mit
Rücksicht auf die obwaltenden Terrainverhältnisse gestalten werden,
um sowohl diesen lokalen Verhältnissen wie den Geboten einer
möglichst ökonomischen Bauausführung entsprechend Rechuung tra
gen zu können.
Vou de» /iiigswiderstäudeu.
Auf einer horizontalen und geradlinigen Bahn stehen, wie eine
einfache Betrachtung lehrt, dem Fortschaffen einer gegebenen Last
die relativ geringsten Widerstände entgegen, d. h. ein gegebener
Motor kann auf einer so beschaffenen Bahn die relativ grössten
Lasten fortbewegen. Verlässt nun die Bahn die horizontale Lage
und die gerade Richtung und geht sie in eine steigende und krumm
linige über, so gesellen sich zu den ersten Bewegungshindernissen
noch eine Reihe neuer Widerstände, die von demselben Motor über
wunden werden müssen, beziehungsweise dessen Zugsfähigkeit wesent
lich reduzieren köunen. Diese Widerstände sind ebensowohl im
Gewicht der fortzubewegenden Last, als in der Konstruktion der
F'ahrbetriebsmittel bedingt und stehen im direkten Verhältnisse zu
der Steigung der Bahn und im umgekehrten Verhältnisse zu dem