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in Kurven. Von diesen letzteren Reibungen in Kurven ganz ab
sehend, ist hieraus auch klar, dass unter Annahme einer gewissen
Maximalleistungsfähigkeit des Motors und einer wünschenswerten
Geschwindigkeit, mit welcher gewisse Züge, z. B. Personeneilzüge
befördert werden sollen, das Maximum der anzuwendenden Stei
gungen ein vollkommen limitiertes ist, wie auch umgekehrt, bei
einer Bahn von bedeutenden Steigungen die höchste erreichbare,
beziehungsweise ökonomische Geschwindigkeit, mit Rücksicht auf
den für die Ueberwindung des Luftwiderstandes verfügbaren Kraft
überschuss des Motors von vornherein gegeben erscheint.
Zusatz. Der Widerstand der Luft ist selbstverständlich bei
deu im Gefälle abwärts fahrenden Zügen ebenso gross, wie bei den
aufsteigenden; dagegen wird die Wirkung der Schwerkraft des Zuges,
die bei Steigungen als Widerstand auftritt, im Gefälle als Kraft
zuschuss funktionieren. Es wird dann in Formel t
Der Zug würde sich sonach auf der abschüssigen Bahn, wenn
der Widerstand der Luft nicht vorhanden wäre, von selbst in Be
wegung setzen, sobald —
(l -280
CI
Dieser Widerstand der Luft tritt nun hier gleichsam als Bremse
auf, denn in Wirklichkeit ist nach dem Vorhergehenden der Ge
samtwiderstand auf abschüssiger geradliniger Bahn:
p =w - t+°- 0625 * • e ^
Ist nun
-- > -55ÖT + °’ 0625 k ■ 0 ■ ’*>
a 280
so tritt der Fall ein, dass der Zug auf der abschüssigen Bahn ab
wärts gleitet, wie dies auch in Wirklichkeit bei dem Entrollen ein
zelner Wagen und selbst ganzer Züge häufig genug der Fall ist,
wenu versäumt wird, durch das Anziehen wirksamer Bremsen eine
Vermehrung des Reibungswiderstandes zu schaffen.
Es ist auch an sich klar, dass ein solcher auf geneigter Bahn
durch seine eigene Schwere abwärts gleitender Zug im stände ist,
eiuen zweiteu Zug von gleicher oder geringerer Last auf einer
weniger oder gleichstark ansteigenden Bahn aufwärts zu ziehen.
Hierauf beruht das Prinzip der sogenannten selbstwirkenden Ebenen,
und kann die Auflösung der diesfälligen möglichen Probleme nach
dem vorhergehend Bemerkten keiner Schwierigkeit unterliegen.
d) Wahl der Steigungs- und Richtungsverhältnisse einer
Bahn mit Rücksicht auf die Ges amt wider stände der
Bewegung und auf die Leistungsfähigkeit der Motoren.
Fasst man das in dem Vorhergehenden über die verschiedenen
Widerstände der Bewegung Bemerkte zusammen, so summiert sich