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gesammten Meeruferlinie und bei der fortwährenden Ver
änderung, welche diese Linie durch die mechanische Thätig-
keit des Wassers erleidet, eine übertriebene Schärfe in der
Bestimmung weder möglich noch nöthig ist; anderseits ist
es aber doch wieder für viele Wissenszweige sehr wichtig,
gerade diese Uferveränderungen zu kennen und für verschie
dene Zeitintervalle festzustellen. Aus der fortwährenden Aen-
derung des Ufersaumes und aus der damit zusammenhän
genden Veränderlichkeit mancher natürlicher Uferwerke, wie
aus der Aenderung der Tiefen durch Versandung, vulkanische
Thätigkeit und Korallenbildung, geht hervor, dass Küsten
aufnahmen eigentlich nie als abgeschlossen zu betrachten
sind. Diese sollen vielmehr innerhalb gewisser Grenzen stets
fortgeführt werden, selbst dann, wenn man rein nur die
geometrischen Bestimmungen allein im Auge behält, und die
vielen wichtigen physikalischen Erhebungen an den Küsten
ganz unberücksichtigt lässt.
Der verschiedene Zweck, welcher bei Küstenaufnahmen
verfolgt wird, und die wechselnden Umstände, unter welchen
sie vorgenommen werden, bedingen in den einzelnen Fällen
auch einen veränderten Vorgang während der Arbeit, wes
halb wir der Uebersicht wegen die Küstenaufnahmen in zwei
getrennte Abschnitte bringen, und zwar:
I. Küstenaufnahmen an Bord, und
II. Küstenaufnahmen (combinirte), bei welchen am
Lande und an Bord gearbeitet wird.