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Querprofils, das eben nur eingelegt werden musste, um einen
einzigen wichtigen Punkt nicht fortzulassen.
1). Bedürfniss eines rationelleren Verfahrens.
Wollte man die Absteckung sparen, so musste man nun
darauf ausgehen, bei jeder Aufstellung der Nivellirlatte
auf dem zu bestimmenden Terrainoberflächenpunkte, welche
für die Höhenermittelung unerlässlich ist, zugleich den
Ort des Punkts im Grundriss erschöpfend festzulegen; wollte
man die Zahl der Instrumentaufstellungen in kupirtem Ter
rain verringern, so musste man statt der ausschliesslich hori
zontalen Visur des Nivellirinstruments die Anwendung
einer Elevation und Depression ermöglichen; und wollte man
die umständlichen Messungen der Orthogonalcoordinaten ver
meiden, so musste man die grundrissliche Ortsbestimmung durch
Polarcoordinaten d. h. durch Messung der Richtung und
Distanz des beobachteten Punktes gegen den Beobachtungs
ort versuchen. Der längst bekannte und angewandte Theo
dolit genügte allen diesen Anforderungen bis auf die eine,
dass er die unentbehrliche Angabe der Distanz des beobach
teten Punkts vom Beobachtungsorte nicht lieferte. Die Auf
gabe musste sich desshalb speciell auf die Erfindung eines
ausreichend scharfen Distanzmessers zuspitzen.
c.
Lösung (1er Aufgabe durch das distanzmessende
Fadenkreuz,
a. Beschreibung.
Diese Aufgabe ist seit den Vierziger Jahren durch das
dreifache Fadenkreuz befriedigend gelöst. Dasselbe wird
ganz wie das gewöhnliche Fadenkreuz des Nivellirfernrokres
von feinstem Platinadrath oder von Spinneweben hergestellt
und unterscheidet sich von jenem nur dadurch, dass über
und unter dem horizontalen Faden in angemessener und
möglichst gleicher Entfernung zwei ebenfalls horizontale
Fäden hinzugetreten sind.
b. Theoretische Grundlage.
Dieser kleine mittelst Fig. 1 in etwa zehnfacher Linear-
vergrösserung dargestellte Apparat wird im Oculartheile des
A*