e. Wahl der zu beobachtenden Terrainoberllächen-
punkte.
Die nächste Aufgabe ist sodann die zweckmässige Wahl
der Lattaiifstellungspunkte.
Während eine oberflächliche Betrachtung des Terrain
reliefs, wie es z. B. ein ausgesprochenes Hügelland bietet,
meist nur gänzlich abgerundete Formen entdeckt, lösen sich
dem scharfen Beobachter bei den meisten Terrains all diese
runden Konturen in ziemlich straffe, nur ganz zart ge
schwellte Linienelemente auf, die mit ziemlich kurzer Wen
dung in einander übergehen. Der plastische Sinn empfin
det gerade in diesem Nichtvorhandensein gleichmässiger
Schwellungen auf allen Gebieten der Naturformen den stren
gen Adel dieser letzteren. Die prüfende Anschauung, die
der Ingenieur der Terrainconfiguration widmet, berührt sich
hier innig mit der künstlerischen Anschauung, mit der sie
der Landschafter betrachtet.
Das erwähnte Gesetz der Terrainkonturen giebt dem
Ingenieur, sobald es ihm zum Bewusstsein kommt, den will
kommenen Anlass, die kurzen Wendungen, in denen die
straffen Linien sich verbinden, zu Lattaufstellungen zu wählen.
f. Dirigirung des Lattenträgers im Terrain.
Besonders gelernt will es sein, den lattentragenden Ar
beiter („Figurant“, wie man in Oessterreich sagt) zu dirigi-
ren. Deutlichkeit ohne viele Worte ist für die Beschreibung
eines Terrainpunktes, den man von Weitem sieht, nicht
immer leicht. Auch ist es erforderlich, der zeitraubenden
Wege halber dem „Figuranten“ mehrere Punkte zur Latt-
aufstellung in einer Tour, anfangs nicht mehr als 5, später
wohl bis 10 auf einmal aufzutragen. Man wähle hierzu
einen in sich abgeschlossenen Terrainabschnitt, und ordne
die Punkte übersichtlich in kleine leicht zu merkende Grup
pen, z. B. an einer Lehne in drei Reihen von auf- oder ab
steigender Folge zu je drei Punkten. Die Schärfung der
eigenen Terrainbeobachtungsgabe ist das beste Mittel zur
Entwickelung derselben Fähigkeit im Arbeiter. Sobald man
bemerkt, dass der Arbeiter verworren wird, versuche man