Full text: Das Terrain-Relief, seine Aufnahme mittels distanzmessender Winkelinstrumente und seine Darstellung mittels Horizontalkurven

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es nicht, ihn durch Winken und Schreien auf den richtigen 
Fleck zu führen, und ein für allemal untersage man win 
kende und schreiende Beihülfe des Assistenten oder Arbeiters, 
den man bei sich hat. Alles dies macht die Verwirrung nur 
grösser. Ein auf einfachster Basis beruhendes Signalwesen 
kann allenfalls gute Dienste leisten und haben wir auf die 
sem Gebiet das Verfahren mit Vortheil angewandt, dass der 
Figurant sich nach derselben Richtung zu bewegen hat, wo 
hin man die Spitze des Feldschirms, ihn deutlich zum Sig 
nalgeben in die Hand nehmend, richtet. Der Feldschirm 
ist besonders desshalb hierzu geeignet, weil seine Vor- und 
Rückwärtsrichtung, die bei gewöhnlichen Stangen dem Ent 
fernten gar nicht erkennbar ist, demselben durch die Ober- 
resp. Unteransicht des Leinwanddaches drastisch in die Au 
gen fällt. 
Bei jedem Wink, den man mit der Hand oder gleichviel 
mit welchem Instrument giebt, hüte man sich vor raschen 
.Wiederholungen, weil diese in einem Hin- und Her 
bestehen, welches die wahre Absicht völlig verwischt. Jeder 
Wink darf nur in markanter Weise zwischen zwei ausge 
sprochenen Pausen einmal ei'folgen. Ein besonderer Pfiff 
oder Ruf muss als Signal „Achtung!“ ein anderer für „Rück 
kehr zum Instrument!“ festgesetzt sein. 
In sehr flachem Terrain, wo der Figurant das entfern 
tere Terrain unvergleichlich besser übersieht als der Inge 
nieur am Instrument, muss Ersterer dressirt sein, für manche 
Terrainobjecte dem letzteren Signale zu geben, sobald er die 
Latte darauf stellt. Es sind dies namentlich Wege, Gren 
zen und Gräben. Als Hülfsmittel dafür bieten sich dar: das 
Umwenden der Latte nach der Rückseite, deren anfänglich 
ausgesprochene schräge Stellung oder sogar wagerechte Hal 
tung und die Combinirung beider Motive. 
In verworrenem Terrain, z. B. in dem in der norddeut 
schen Ebene so häufigen dünenartigen Oberflächengestaltun- 
gen muss der Ingenieur, um sich selbst vorerst einen gene 
rellen Einblick zu verschaffen, vor der Aufnahme mit dem 
Arbeiter das Terrain durchgehen und die Aufstellungs 
punkte mit kleinen womöglich numerirten Signalen markiren, 
die der Arbeiter bei den Lattaufstellungen wieder einsammelt.
	        
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