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alle Polygonseiten bekannt (gemessen) sind (Taf. II Fig. 2)
durch eine gemeinschaftliche Seite B C verbunden, so kann
man auch in diesem Polygon , die Coordinaten auf die Axe des
vorherigen finden, indem man aus der Neigung der Seite B C
gegen die Axe, und den folgenden Polygonwinkel, die Neigun
gen aller Polygonseiten, und hieraus und aus den Langen der
Seiten, die Coordinaten ebenso wie vorhin ableitet.
Die Neigung der gemeinschaftlichen Seite BCist jedoch in bei
den Polygonen um 200 Dec. Gr. oder 180% d. i. 2 I{, verschieden,
weil dieselbe im Polygon A B C D P = Z_ N" B C, im Polygon
CBKI HLa aber = N"' C B ist, wenn man nämlich, was
immer geschehen rnufs, in beiden Polygonen die Stationen nach
einerlei Richtung (von der Linken nach der Rechten) zählt.
Da nun die Neigung der Seite B C im ersteren Polygon
= 340,9899 war, so kommt sie in dem letzteren = 140,9899
in Rechnung. Addirt man nun hierzu den Polygonwinkel auf
B und zieht von der Summe 2 R ab, so erhält man die Nei
gung der Seite B K gegen die Axe etc.
Aus diesen Neigungen und den gemessenen Polygonseiten
ergeben sich wie vorhin die Coordinaten-Differenzen, woraus
dann die Coordinaten ebenso wie im ersteren Polygon zusammen
gesetzt werden, indem man hier mit den Coordinaten von B,
anstatt vorhin der von P, anfängt, und nach und nach die A y
und A x hinzufügt.
§. 3i.
Man kann also auf die eben angedeutete Weise für jede
beliebige Anzahl von Polygonen, welche sich entweder durch
eine gemeinschaftliche Seite oder durch besondere Verbin
dungs-Linien und Winkel, im Zusammenhang befinden, die
Coordinaten auf eine gemeinschaftliche Axe berechnen.
Es ist aber bei grÖfseren Vermessungen einentheils eine solche
Verbindung häufig nicht ausführbar, anderntheils zu befürchten,
dafs die unvermeidlichen Fehler beim Messen der Linien und
Winkel durch die nach §. §. 24 und 27 vorzunehmende Cor-
rehtionen der einzelnen Polygone, nicht völlig beseitigt werden,
vielmehr durch Summirung derselben am Ende immerhin
einige Abweichungen entstehen können. Defshalb wird bei grofsen
Vermessungen die aufzunehmende Fläche mit einem Dreiecks
netz überzogen, in jedem Dreieck die drei Winkeln, in irgend
einem Dreieck eine Seite als Basis gemessen, und hieraus
nämlich aus den drei Winkeln und einer bekannten Seite,
nach und nach alle Dreiecksseiten berechnet; zugleich aber
auch die Lage der Axe, für welche gewöhnlich der Meridian
eines festen Punktes angenommen wird, und die Neigung einer
Dreiecksseite gegen dieselbe bestimmt Endlich berechnet man
die Coordinaten für alle Dreieckspunkte, indem man aus den
Dreiecken beliebige Polygone bildet, aus den so erhaltenen
Polygonwinkel und der gemessenen Neigung, die Neigungen der
als Polygonseiten geltenden Dreieckslinien, gegen die Axe,
ebenso wie die obigen berechnet, und endlich hieraus und aus
den Seitenlängen die Coordinaten ableitet.
Bringt man nun eine polygonometrische Vermessung z. B.
die Polygon A B C D P und C B KIH mit den Dreieckspunkten
P I H in Verbindung und leitet man von den Neigungen der
Dreiecksseiten gegen die Axe, die der Polygonseiten gegen die
selbe ab *), so müssen alsdann auch die daraus erhaltenen Coor
dinaten mit den Coordinaten der Dreieckspunkte übereinstim
men, folglich in Abweichungsfällen die A A y und AAx dahin
corrigirt werden. Es müssen also z. B. die Summen der Coor
dinaten-Differenzen für die Punkte A, B, K, I, den Coordinaten-
Differenzen auf P für I, d. i. P i und i I, wie sie aus dem
Dreiecksnetz erhalten wurden, gleich seyn.
Die nachfolgenden Beispiele werden das soeben Gesagte
näher aufklären.
I. In den Dreiecken P H G und P I H (Tafel II. Fig. 2) ist
der Z-P H G = 64,2198 Dec. Gr.
» Z_H GP- 70,6098 » »
» /. GP H = 65,1700 » »
deren Summen
und der Z_ P I H =
» Z_ I H P =
» Z_HPI =
davon die Summe
199,9996
16,1800
73,6202
66,20,01
G H =
oder
sin P H G
log G H = log sin G P H -f- log »00,0 — log sin PHG
= log sin GPU -f log 200,0 -f- compl. log sin PI1G
erhalten wird.
In dem Dreieck P I II hat man nun ebenfalls eine Seite
(d. i. PII) gefunden, wefshalb man die zwei übrigen aut
gleiche Weise wie die im Dreieck PHG berechnen kann.
Zu den so eben bemerkten Rechnungen bedient man sich
mit vielem Vortheil eines Formulars wie das nachstehende.
*) Indem man nämlich die Neigung einer Polygonseitc gegen die
Dreucksseite miTst, und hieraus und aus der bekannten Neigung
der Dreiecksseite gegen die Axe, die der Polygonseite berechnet.
Namen
der
Stationen
Nro 1.
H (a)
G (b)
P ( c )
Summe
2 R
Fehler
Nro. 2.
I (a)
H (b)
P (c)
Summe
2 R
Fehler
200,0003 » »
so wie die Neigung der Seite P I gegen die Axe ( / N P 1 i
= 86,3200 Dec. Gr. und die Länge der Seite P G = 200,00
Klftr. gefunden worden. Um nun die Längen der Dreieckssei
ten und die Coordinaten für die Dreieckspunkte zu finden, ver
fahrt man auf folgende W 7 eise:
Man verbessert vorerst die gemessenen Dreieckswinkel,
durch gleiche Verbesserungen bei jedem einzelnen Winkel,
so, dafs ihre Summe in jedem Dreieck — 2 R wird. Dann
berechnet man die unbekannten Seiten des Dreiecks PHG aus
der gemessenen Seite P G und den verbesserten Dreieckswin
kel, nach der aus der Trigonometrie bekannten Formel, wo
nach:
„ r> sin P G II x 200,0 ,
H 1 = —„pp oder
sin PHG
log HP = log sin P G H -f log 200,0 — log sin P H G
= log sin P G II -f- log 200,0 -f- compl. log sin P HG
und
sin G P H X 200,00
Man tri
a) in die
punkte in d
oben an (an
ten Seite ge
b) In dii
Dreieckswin
summirt um
corrigiren is
c) Die I
Verbesse
d) zu die
der Sinufe £
besserten
selben Zeile
e) Von di
Dreiecks ste
gezogen uiu
übertragen.
f) Der Lc
1 o g b r, sov
g) Der loj
det, kommt
h) der lo{
ist, unter a
i) Werde
wohl unter (
(a b), welcl
gegebenen I
und auf der
*) Wenn si
doch die
eingetrag
seiten du
und folg!