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positiv, gegen Norden negativ, die Ordinaten gegen Westen positiv und
gegen Osten negativ zu nehmen sind.
Weiters sei noch rücksichtlich des Vorzeichens der berechneten
Richtungs-Reduction hier gesagt, dass dieses immer positiv sein muss,
wenn die Dreiecksseite A B, von dem durch Q und A gelegten grössten
Kreise vom Standpunkte Q aus betrachtet, nach rechts fällt, es wird
negativ, wenn die Dreiecksseite von dieser Verbindungslinie nach links fällt.
Daraus folgt, dass wenn die Dreiecksseite genau auf den Normal
punkt Q zielt, die Richtung derselben keine Aenderung durch die Über
tragung in die Ebene erleiden wird.
Hatte man in dieser Weise die Reductionen sämmtlicher Richtun
gen im Netze ermittelt, so erhält man die Reduction irgend eines
Dreieckswinkels, wenn die Aenderung des linken Schenkels von der
Aenderung des rechten Schenkels abgezogen wird. Zur Controlle dieser
Subtractionen bei den Winkeln um einen Punkt herum, kann ihre Summe
= 360° dienen, woraus weiter folgt, dass auch die Summe aller Re
ductionen der um einen Punkt herumliegenden sphärischen Winkel = 0
sein muss.
§.92. Hatte man die sämmtlichen Winkel eines Dreiecksnetzes unter
Anwendung der erwähnten Controllen auf die Projectionsebene übertra
gen, und sind überdiess eine oder mehrere Seiten aus der angrenzenden
Triangulirung bekannt und bereits auf die Ebene reducirt worden, so
kann das ganze Netz vorläufig berechnet werden, d. h.: man ist in der
Lage die Dreiecke und mit Hilfe dieser die ebenen Abstände aller im
Netze vorkommenden Punkte provisorisch zu bestimmen, um mit Hilfe
dieser das ganze Netz einer Ausgleichung nach der Methode der kleinsten
Quadrate zu unterwerfen.
Kommen nur wirklich gemessene Linien im Netze vor, so sind
diese als sphärisch anzusehen und müssen früher in die Ebene nach
Formel 48) des §. 87 reducirt werden.
Zur bequemeren Berechnung kann man die darin vorkommenden
Constanten zusammenziehen und das Ganze logarithmisch wie folgt
einrichten :