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Als Massstab für die Genauigkeit, mit der man bei polygonalen
Zügen zwischen zwei Punkten anschliessen solle, wäre bei Linien die
zwischen 40—100 Klafter lang sind, die Differenz A die sich bei der
vorläufigen Berechnung noch heraussteilen darf, mit /\ = + o°.2 }'n, ■
worin n die Anzahl der gemessenen Seiten bedeutet.
Die Differenz in der Messung der Südwinkel beim Anschluss am
einen bekannten Punkt des Netzes, wäre mit
o“ = ± HO“ fn
bei Polygonsseiten von der früher gegebenen Länge einzuhalten; dieselbe
wird bei sehr kurzen Seiten bedeutend vergrössert, besonders, wenn
die centrische Aufstellung und Pointirung der Signale durch besondere
Vorrichtungen bei der Signalisirung nicht mit der erforderlichen Schärfe
geschehen kann.
10. Aufsuchung grober Feh 1 er in den po 1 ygona 1 en
* Züge n.
§. 163. Wenn bei der Observation der Winkel mit einem.m Süd
winkel nicht eingegangen wurde, so kann man die Messungen bei
geschlossenen Polygonzügen prüfen, indem man die gemessenen Polygons-
Winkel addirt und die Summe der theoretischen Summe = 2 n II — 4 B
entgegenhält; bei Linienzügen zwischen zwei trigonometrischen Punkten
dagegen, wenn man durch Uebertragung des Südwinkels von Seite zur
Seite, den am zweiten bekannten trigonometrischen Punkte sich ergebenen
Südwinkel einer Dreiecksseite, mit jenem aus dem Netze resultirenden
vergleicht.
Zeigt sich eine grobe Differenz die unmöglich den zufälligen Be
obachtungsfehlern zugeschrieben werden kann, so müsste die Messung
an sämmtlichen Punkten wiederholt werden.
Wenn hiebei eine grosse Anzahl Standpunkte neu zu messen sind,
und man im Allgemeinen überzeugt ist, dass die Messungen gut sind
und nur höchstens in einem Punkte gefehlt werden konnte, so wird
man diesen Punkt auffinden können, wenn man eine vorläufige Beroch-