Vorrede.
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machen, das Mass der Vorkenntnisse thunlichst zu beschränken
bemüht gewesen ist.
Nachdem dabei die Irrationalzahlen, im wesentlichen nach
Heiners Gesichtspunkten, begrifflich festgestellt sind, wobei
eine grössere Anschaulichkeit erreicht sein dürfte durch Ein
führung des Begriffes „zweier gegen einander convergirender
Werthreihen“, werden einige Fundamentalsätze von algebra
ischen Zahlen hergeleitet, welche auf ihre allgemeinste De
finition sich beziehen. Nach dem Grade der Gleichung, durch
welche sie bestimmt sind, können sie unterschieden werden in
quadratische, kubische Irrationellen u. s. w., und es fragt sich,
welche rein arithmetischen Kennzeichen dieser algebraischen
Eintheilung adäquat sind. Dasjenige für die quadratischen
Irrationellen ist seit längerer Zeit schon bekannt und besteht
darin, dass sie und nur sie allein in periodische Kettenbrüche
entwickelbar sind; für die Irrationellen höheren Grades fehlt
jedoch noch jedes ähnliche Kennzeichen, und nur ein erster
Schritt, zu einem solchen zu gelangen, darf in einer Arbeit
von Jacobi über Kettenbruchalgorithmen erblickt werden.
Im Folgenden wird nun zunächst jenes arithmetische Kenn
zeichen der quadratischen Irrationellen nach Lagrange’schen
Gesichtspunkten hergeleitet, nachdem zuvor die elementare
Grundlage der Herleitung, die Theorie der Kettenbrüche, zur
Vorbereitung auf Jacobi’s Arbeit, mittels eines Algorithmus
entwickelt worden, von welchem der Jacobi’sche nur eine
einfache Verallgemeinerung ist. Dann folgt Liouville’s
Nachweis von dem Vorhandensein nicht algebraischer Irratio-
nellen und eine kurze Uebersicht der Hauptarbeiten, durch
welche Lambert, Legendre und Liouville über die Natur
der Zahlen e und it Licht zu verbreiten gesucht haben. Aus
führlich stellen wir darauf die Fier mite 7 sehen Arbeiten über
die Zahl e, wie sie sich finden im Journal für die r. u. a.
Mathematik Bd. 76 pag. 303 und 342 und in der Schrift Sur
la fonction exponentielle, Paris 1874, in ihrem Zusammen
hänge dar, und geben dann einen Theil der Lindemann-
schen Untersuchung über die Ludolph’sche Zahl, soweit es
erforderlich ist, um von ihrem Gang und Charakter eine ge
nügende Vorstellung zu bilden; statt sie im Ganzen zu ent-