Ueber algebraische Zahlen.
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sind, alle Gleichungen, wie die Gleichung (5) voriger Vor
lesung zu lösen. Anscheinend nicht; denn z. B. kann man für
die Gleichung
x* + 1=0
weder einen ganzen noch auch einen rationalen Werth x an
geben, der sie aucli nur mit irgend einer Annäherung löste,
sodass es also offenbar auch nicht gelingen kann, mittels
solcher unendlich fortgesetzten Annäherung einen Grenzwerth
zu bestimmen, der sie wirklich erfüllte. Die genannte
Gleichung hat keine reelle Wurzel. Es ist nun aber
das Verdienst von Gauss, zuerst den strengen Beweis erbracht
zu haben, dass jede algebraische Gleichung von der
Form
(1) x m + A x x m ~ x -J- Ä 2 x m ~ 2 -j f- A m = 0
wenigstens dann eine Lösung hat, wenn man ausser
den reellen Zahlen auch die sogenannten complexen
Zahlen zulässt, d. h. die Zahlen von der Form a -f- bi,
worin i zur Abkürzung steht für das imaginäre Symbol ]/—1,
während a, b reelle Werthe bedeuten. Diese letzteren lassen
sich mit beliebiger Annäherung berechnen, besser gesagt, es
lassen sich für a sowohl wie für b je zwei gegen einander
convergirende Zahlenreihen ermitteln, wie sie im Vorigen be
trachtet worden sind, als deren Grenzwerthe a, b anzusehen
sind. Die mehr oder weniger zweckmässigen Mittel und Wege
hierzu sind zuerst von Lagrange, Fourier und später von
Vielen gesucht und angegeben worden und bilden den Gegen
stand der sogenannten numerischen Auflösung der Gleichungen.
Uns ist es nicht möglich, näher hier darauf einzugehen, es
muss uns vielmehr genügen, dass die Gleichung (1) iö solcher
Weise stets gelöst werden kann auf Grund der zuvor ge
gebenen Definition der irrationalen Zahlen; und die somit
wirklich vorhandenen Lösungen der Gleichungen von jener
Form nennen wir, wie schon gesagt, algebraische Zahlen.
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