Einleitung.
Zweck und Anwendung. Die Trigonometrische Abtheilung der König- § 1.
lieh Preufsischen Landesaufnahme beiechnet ihre Dreiecksmessung'en
durchweg, bis zur niedrigsten Ordnung herab, nach der Methode der
kleinsten Quadrate, und zwar unter völligem Anschlufs der neu hinzu
kommenden an die bereits feststehenden Theile, so dafs schliefslich
ein über das ganze Land ausgedehntes, widerspruchsfreies Netz von
durchschnittlich 20 Punkten auf 100 Quadratkilometern entsteht.
Nur die Hauptdreiecksketten und -netze werden nach Korrelaten
(Bedingungsgleichungen), alle übrigen Messungen dagegen, welche
auf einem von Dreiecken bereits um- oder überzogenen Gebiet statt
finden, nämlich die Füllnetze, die Zwischenpunkte erster Ordnung,
die Messungen zweiter, und die den weitaus gröfsten Theil der Ge-
sammtheit bildenden Messungen dritter Ordnung, nach Koordinaten
ausgeglichen.
Unter den verschiedenen Koordinaten, die sich für diesen Zweck
eignen, hat die Trigonometrische Abtheilung die ebenen rechtwink
ligen gewählt, weil sich mit ihnen am einfachsten rechnen läfst. Es
ergiebt sich aus dieser Wahl die Nothwendigkeit, die Messungen
behufs ihrer Ausgleichung vom Sphäroid auf die Ebene zu übertragen.
Unter den mannigfachen hierzu verwendbaren Übertragungsarten ist
einer konformen Doppelprojektion von sogleich näher zu bezeichnender
Beschaffenheit der Vorzug gegeben, und zwar hauptsächlich aus dem
Grunde, weil sie gestattet, das ganze zu übertragende Gebiet (87 2 B re it en_
und 17 Längengrade), und noch erheblich darüber hinaus, auf ein ein
ziges System ebener rechtwinkliger Koordinaten zu beziehen, ohne
die hiermit verbundenen Vortheile durch die Umständlichkeit der
Übertragung wieder aufzuheben.