B. Die Triangulation.
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Nach diesem Grundsatz sind nur die notwendigen Winkel im
Basisnetz und auch diese nicht symmetrisch, sondern nach Maß
gabe ihres Einflusses auf das Endergebnis zu messen.
Das Endergebnis ist die möglichst genaue Bestimmung der
Haupt drei eck ss eite.
Nehmen wir das Windhuker Basisnetz an, das sich durch besondere Einfach
heit und Klarheit auszeichnet, so gestaltet sich die Aufstellung des Beobachtungs
planes kurz folgendermaßen:
Es werden zunächst nach vorläufiger Messung die angenäherten Richtungen
und Entfernungslogarithmen für die 6 Standpunkte des Netzes zusammengestellt, z. B.
1. Stand: Basis ÌV(ord).
Basis 0(st) . . .
0°
0'
+
G)
3.8907 ’
,, £(üd) . . .
70
53
+
(2)
3.6419
Die einge
„ TF(est) . .
150
21
+
(3)
3.8931
klammerten
2. Stand:
Basis £(üd).
Zahlen sind
die
Basis W . . . .
0°
0'
+
(4)
3.9156
Nummern
„ N ... .
69
09
+
(5)
3.6419
der
„ 0 . . . .
145
18
+
(6)
3.8797
Richtungen
3. Stand:
Basis
TF(est).
in der bei der
Hohenzollernberg
0°
0'
+
(7)
4.3433
Beobachtung
Basis N ... .
56
04
+
(8)
3.8931
inne-
„ O . . . .
70
51
+
(9)
4.1783
gehaltenen
„ s . . . .
87
27
+ (10)
3.9156
Reihenfolge.
Moltkeblick . . .
132
14
+ (11)
4.3186 .
usw.
Nimmt man alle 22 Richtungen des Netzes als beobachtet an, so ergeben sich
nach „Triangulation von Südwestafrika“ für das Netz 8 Bedingungsgleichungen von
der Form:
( I. Dreieck N.S.W. . 0 = — (2)+(3) — (4) + (5)— (8) +(10),
J II. „ N.S.O. . 0 = — (1) + (2) — (5)+ (6) — (13) +(15),
) III. Viereck M. W. S. O. 0= +(4) —(6) —(10)+(11) —(12)+(13) —(17)+(19),
l IV. „ H.W.S.O. 0 = — (4) + (6)— (7) +(10) — (13) +(16) — (20) +(22),
V. Dreieck N. W. O. . 0 = — (1) + (3) — (8) + (9)—(14) + (15),
VI. Verhältnis der Seiten
WN, WS,WO . . 0=+ 37,0(1)+3,9(2) —40,9(3) —38,4(4)+8,0(5) +
30,4(6) — 64,5(13) + 143,9(14) — 79,4(15),
VII. Dreieck W. H. M. . 0 = —(7) +(11) — (21) +(22) — (17) +(18),
VIII. Verhältnis der Seiten
WO, WH, WM . . 0 = —5,9(12)+ 13,8(14) —7,9(16) —24,3(17)+45,9
(18) — 21,6(19)— 25,3(20) + 49,3(21) —24,0(22),
worin die konstanten Glieder als hier überflüssig weggelassen worden sind.
Durch die ersten 4 Bedingungsgleichungen ist das ganze Basisnetz bestimmt,
so daß man die anderen 4 unberücksichtigt lassen kann.
Da der Seite ii(ohenzollernberg)—M(oltkeblick) die größte Genauigkeit und
damit das größte Gewicht zukommen soll, Gewicht und Beobachtungszahl aber zu
nächst bei gleicher Anordnung proportional sind, so hat man aus den Bedingungs
gleichungen zunächst den plausibelsten Wert der Funktion u der Seite H M, dann